Das sich zu Ende neigende Jahr war ein gutes für die Halbleiterindustrie. Insgesamt erreichte der Markt über alle Industrien hinweg ein Volumen von 403 Milliarden US-Dollar. Nochmals 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2018 gehen die Experten vom ZVEI - dem Zentralverband des Elektrotechnik- und Elektronikindustrie - von einem weiteren Wachstum von fünf Prozent auf 423 Milliarden Dollar aus. Treiber ist auch die Autoindustrie.
Das Geschäft mit Halbleitern für die Automobilindustrie stellt mit rund 11 Prozent zwar noch den kleinsten Anteil am Gesamtmarkt dar. Der Bereich weist aber unter allen Abnehmer-Segmenten mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8 Prozent in den vergangenen vier Jahren das stärkste Wachstum überhaupt auf.
Gründe für den stark gestiegenen Bedarf sind die immer umfangreicheren und aufwändigeren Fahrsicherheitsassistenzsysteme (ADAS), Infotainmentausstattungen, sowie die wachsende Zahl an Elektro- und Hybridfahrzeugen. Im vergangenen Jahr heizen zusätzlich große Rückrufaktionen den Bedarf nach "frischer" Halbleiterware an.
Da sich der Trend zu immer ausgefeilteren Assistenzsystemen und zur Elektromobilität weiter verstärken wir, gehen die Experten des ZVEI für beide Bereiche davon aus, dass der Wert der dafür benötigen Halbleiter bis 2021 jährlich um rund 20 Prozent ansteigt. (siehe Grafik)
War der Markt für Automotive-Halbleiter 2017 rund 44 Milliarden Dollar schwer, soll er 2018 den aktuellen Prognosen nach auf über 51 Milliarden US-Dollar anschwellen. Da die anderen Abnehmersegmente jedoch auch weiter wachsen, wird sich der Anteil der für die Autoindustrie benötigten Halbleiter am Weltmarkt nur unwesentlich verändern.
Pro Fahrzeug werden aktuell Halbleiter in einem Wert von 350 Dollar verbaut. Im nächsten Jahr sollen es im Durchschnitt schon 370 Dollar und 2021 dann knapp über 400 Dollar sein. Je nach Fahrzeugsegmente (Kleinwagen, Mittel-, Oberklasse) variiert der Wert noch deutlich. Das größte Wachstum sagen die Experten dem Klein- und Mittelklassesegment voraus, wenn typische Highend-Funktionen nach und nach Einzug in den Massenmarkt halten. (siehe Grafik)
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