Wie erreiche ich eine Beförderung? Leider nicht nur durch harte und perfekte Arbeit. Voller Einsatz und Bestleistungen sind wichtig – aber das allein reicht meist nicht, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern. Sie können und sollten selbst einiges tun, um das Ziel zu erreichen. Die folgenden zehn strategischen Tipps werden Ihnen dabei helfen.
So bahnen Sie den Weg für Ihre Beförderung
Die Voraussetzung Nummer 1 für eine Beförderung lautet: Sie müssen wissen, was Sie wollen – und was Sie können. Stellen Sie sich daher folgende Fragen:
– Was versprechen Sie sich von einer Position als Team- oder Abteilungsleiter?
– Welche Ziele möchten Sie erreichen, welche Aufgaben übernehmen?
– Kommen Sie mit mehr Verantwortung und eventuell längeren Arbeitszeiten klar?
– Sind Sie sich der Anforderungen an eine Teamführung bewusst?
Indem Sie diese Fragen – ehrlich! – beantworten, legen Sie bereits den Grundstein für Ihre Beförderung. Tipp: Definieren Sie Ihre Ziele smart! Smart steht für: specific ( spezifisch, genau), measurable (messbar), attainable (erreichbar), relevant (wichtig, sinnvoll und time-bound (zeitgebunden)).
Sie leisten viel und erzielen regelmäßig Erfolge für das Unternehmen? Dann müssen Sie dafür sorgen, dass das wahrgenommen wird. Machen Sie Ihren Chef auf Ihre gute Arbeit aufmerksam. Wenn es niemandem auffällt, dass Sie mehr können und mehr zeigen möchten, werden Sie auf Ihre Beförderung lange warten müssen.
Wie erreichen Sie mehr Beachtung?
– Eine gute Gelegenheit dafür sind Feedbackgespräche mit Ihrem Vorgesetzten, die idealerweise mindestens quartalsweise und nach jedem Projektabschluss stattfinden sollten.
– Aber auch zwischendurch nützt es Ihren Karriereambitionen, wenn Sie über Ihre Leistungen und Erfolge Buch führen, damit Sie sie bei Bedarf belegen können.
– Halten Sie Ihren Vorgesetzten zuverlässig über Ihre Projekte auf dem Laufenden – vor allem dann, wenn Sie ein wichtiges Ziel erreicht haben.
So sorgen Sie dafür, dass Ihre Vorgesetzten Sie als engagierten Mitarbeiter im Kopf haben, der über seine Pflichtaufgaben hinausgeht, das große Ganze im Blick hat, sich Ziele steckt, die im Sinne des Unternehmens sind, und diese auch erreicht.
Die Erfahrung unserer Personalberater zeigt, dass Chefs für eine Beförderung fast ausschließlich Mitarbeiter in Betracht ziehen, die über den Tellerrand hinausschauen. Wer sich für die Weiterentwicklung des Unternehmens verantwortlich fühlt und das zeigt, ist dem Ziel Beförderung schon ein Stück näher gerückt.
Daher gilt es nun, Informationen über Ihr Unternehmen und Ihre Branche zu sammeln, um die folgenden Fragen beantworten zu können:
– Wo gibt es Verbesserungspotenzial?
– Was macht die Konkurrenz besser?
– Auf welche Branchenentwicklungen muss Ihr Unternehmen reagieren?
Wichtige Impulse und neue Markttrends spüren Sie häufig erst im Kontakt mit externen Parteien auf. Dazu bieten sich vor allem Branchentreffen und Fachmessen an. Auch bei Industrieverbänden und relevanten Fachmedien können Sie sich über neue Entwicklungen informieren.
Chefs erwarten bei anstehenden Beförderungen von ihren Mitarbeitern, dass sie über relevante Trends stets auf dem Laufenden sind und vorausschauend planen. Für eine Beförderung müssen Sie Optimierungspotenziale allerdings nicht nur identifizieren, sondern auch Lösungsvorschläge parat haben.
Wer befördert werden will, sollte auch die Strukturen innerhalb der Firma gut kennen. Wichtig dabei ist ein enger Austausch mit Kollegen – nicht nur den eigenen, sondern auch solchen aus anderen Abteilungen. Gehen Sie nicht mit Scheuklappen durch die Firma, sondern zeigen Sie sich interessiert an Menschen und Abläufen.
Haben Sie auch keine Scheu, mit Team- und Abteilungsleitern auf Augenhöhe zu sprechen. Versuchen Sie, von diesen so viel Input wie möglich einzuholen und sich so ein gutes internes Netzwerk aufzubauen.
Wenn Sie ausreichend Informationen (intern und extern) gesammelt haben, strukturieren und priorisieren Sie. Überlegen Sie dann, in welche Position Ihr Chef Sie befördern könnte – oder welche Stelle man für Sie vielleicht neu schaffen könnte.
Im nächsten Schritt auf dem Weg zur Beförderung benötigen Sie nicht nur Fachwissen, sondern auch Soft Skills. Die erforderlichen sozialen Kompetenzen hängen jeweils von der angestrebten Position ab.
Fast immer sind aber Zuverlässigkeit, Organisationstalent und Flexibilität vonnöten, denn:
– Ihr Vorgesetzter möchte niemanden befördern, der anschließend in seiner Leistung einknickt und die Erwartungen nicht erfüllt – das würde schließlich negativ auf ihn selbst zurückfallen.
– Wer mehr Verantwortung tragen will, muss den Job im Griff haben und nicht schon jetzt im Chaos untergehen.
– Eine höhere Position geht meist mit mehr Aufgabenvielfalt einher. Veränderungen sollten Sie daher begrüßen und nicht scheuen.
Sie wollen ganz nach oben? Vergessen Sie dabei nicht Ihre Kollegen, deren Vorgesetzter Sie demnächst sein könnten. Denn auch nach einer Beförderung müssen Sie sich weiterhin beweisen. Haben Sie in Ihrer Abteilung ein schlechtes Standing, erschwert Ihnen das den Job erheblich.
Denken Sie also schon jetzt wie ein Teamleiter: Versuchen Sie, sich in die Kollegen hineinzuversetzen und für Ihre Ideen zu begeistern. Überlegen Sie sich Lösungsmöglichkeiten für typische Konflikte im Team. Dann sind Sie einen Schritt voraus, wenn Sie tatsächlich befördert werden.
Selbstverständlich zählt zu den persönlichen Fähigkeiten, auf die Chefs Wert legen, auch das Streben nach anspruchsvollen Aufgaben. Wer befördert werden will, muss im Job-Alltag zeigen, dass er nicht nur Verantwortung übernehmen will, sondern es auch kann. Also:
– Nutzen Sie die Chance auf mehr Herausforderungen immer, wenn es sich anbietet und Ihre Kompetenzen für die Aufgabe ausreichen.
– Bieten Sie sich als Projektleiter für neue Initiativen oder sogar als Urlaubsvertretung für Ihren Vorgesetzten an. Wenn Sie sich auf dieser Position beweisen können, ist das eines der besten Argumente für Ihre Beförderung.
– Wägen Sie aber genau ab, ob Ihre Erfahrung für die damit verbundene Verantwortung bereits ausreicht. Sonst riskieren Sie einen Misserfolg, der Ihren beruflichen Aufstieg unter Umständen verhindert.
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Stärken genau kennen. Wenn Sie Ihrem Chef das nächste Mal Ihre Bereitschaft für mehr Verantwortung offenbaren oder Verbesserungsvorschläge unterbreiten, sollten Sie auch Ihre Stärken nennen. So zeigen Sie, dass genau Sie der Richtige sind, um die entsprechenden Maßnahmen umzusetzen. Damit bringen Sie sich als idealer Kandidat für die nächste Beförderungsrunde ins Spiel.
Sie werden aber auch hin und wieder feststellen, dass Ihnen entsprechende Kompetenzen fehlen, um eine strategisch wichtige Aufgabe zu übernehmen oder sogar für eine Beförderung infrage zu kommen. Hier sollten Sie proaktiv handeln. Weiterbildung ist hier das Stichwort:
– Nehmen Sie an entsprechenden Angeboten teil, die Ihr Unternehmen anbietet.
– Oder fragen Sie Ihren Chef nach Fortbildungsmöglichkeiten – auch externen. Am besten haben Sie konkrete Vorschläge parat und können gleich aufzeigen, welchen Mehrwert die Weiterbildung auch für das Unternehmen hätte.
– Halten Sie Ihren Vorgesetzten über Ihre Weiterbildungen regelmäßig auf dem Laufenden. Stellen Sie einen Bezug her zwischen dem neu erworbenen Wissen und aktuellen Erfolgen. Das beeindruckt den Chef und belegt, wie gut und schnell Sie Neues umsetzen können.
Sich dem Karriereziel mit Strategie zu widmen, ist unerlässlich – aber übertreiben Sie es nicht: Achten Sie stets auf den Aufwand, den Sie für Ihre Beförderung betreiben.
– Ihre eigentlichen Aufgaben dürfen auf keinen Fall darunter leiden. Wählen Sie deshalb klug, wann und wie oft Sie neue Projekte übernehmen oder sich mit Kollegen austauschen. Nutzen Sie dafür vor allem die Mittags- oder Kaffeepausen.
– Sie müssen auch nicht bei jedem Branchentreffen mit dabei sein. In der Regel können Sie sich in kurzer Zeit auch mittels einer Nachlese über neue Trends informieren.
– Nutzen Sie gegebenenfalls Ihre Pendlerzeit, um Fachblätter oder relevante Newsletter zu lesen, Podcasts zu hören oder Online-Kurse zu belegen.
Im Berufsleben ist nichts in Stein gemeißelt. Interne Strukturen verändern sich ebenso wie erfolgreiche Konzepte. Selbst wenn Sie eine Strategie für Ihre interne Beförderung entwickelt haben, sollten Sie deshalb die Augen stets offen halten und Ihr Vorgehen und Ihre Ziele regelmäßig prüfen.
Manchmal heißt das, dass Ihre Beförderung schneller kommt, als Sie gedacht hätten. Manchmal heißt das aber auch, dass Ihre Beförderung nur mit einem Arbeitgeberwechsel möglich ist.
Letztendlich sollten Sie sich die Zeit geben, die Sie persönlich benötigen, um für die nächste Beförderung bereit zu sein. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und überstürzen Sie nichts. Ob und wann Sie für einen Aufstieg und mehr Verantwortung bereit sind, entscheiden allein Sie. Das können Ihnen weder Ihr Chef noch Ihre Kollegen oder Ihr Partner abnehmen. Mit der Beförderung geht übrigens auch in der Regel eine Gehaltserhöhung einher. Welches Gehalt Sie erwarten können, erfahren Sie in der kostenlosen Gehaltsübersicht von Robert Half für Finanz- und Rechnungswesen, IT- und kaufmännische Berufe.
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