Nicht mehr nur bei Nissan, auch bei Subaru soll nicht authorisiertes Personal die Endabnahme von Fahrzeugen durchgeführt haben. Das berichtet die britische AutoExpress.
In mindestens zwei japanischen Fabriken soll über mehrere Jahre nicht zertifiziertes Personal zum Einsatz gekommen sein. Die AutoExpress spricht von rund 250 Mitarbeitern. Noch ist unklar, ob die nicht vorschriftsmäßig kontrollieren Fahrzeuge zurückgerufen werden sollen. Bis zu 300.000 Fahrzeugen könnten betroffen sein.
Derweil kommen immer mehr Details über den identischen Sachverhalt bei Nissan ans Licht. Der Hersteller musste kürzlich sogar die Produktion in seinen japanischen Werken stoppen, um die Kontrollprozesse vollständig zu überprüfen. 1,2 Millionen Fahrzeuge müssen zurückgerufen und überprüft werden.
Bei Nissan waren Autos für den japanischen Markt von nicht zertifizierten Personal abgenommen worden. Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge könnte sich nun noch einmal vervielfachen, wie ein Bericht von Automotive News Europe nahe legt. Das Schwesterblatt der Automobilwoche berichtet mit Bezug auf eine Person, die mit dem Sachverhalt vertraut ist und anonym bleiben möchte, dass schon seit 1979 nicht geeignetes Personal bei der Endkontrolle zum Einsatz gekommen sein soll.
Die Person geht davon aus, dass diese Erkenntnis Folgen haben wird und auch in den für dem 8. November angekündigten Bericht zu den Quartalszahlen Beachtung finden wird.
"Nissan wir die Vorfälle von eine dritten, externen Partei überprüfen lassen", teilte der Hersteller mit. "Und zu gegebener Zeit darüber informieren."
Derzeit erschüttert eine ganze Reihe von Skandalen die japanische Wirtschaft. Zuerst war Kobe Stahl in die Schlagzeilen geraten. Der Stahlhersteller hatte zugegeben Materialdaten falsch ausgewiesen zu haben. Die Folgen sind noch nicht absehbar. Der Stahl kommt auch beim Autobau zum Einsatz, allerdings nicht bei deutschen Herstellern.
Der Airbag-Hersteller Takata musste bekanntermaßen nach der weltweiten Rückrufserie wegen zu stark auslösender Airbags in den USA und Japan Insolvenz anmelden. Im vergangenen Sommer erzielt das Unternehmen eine Grundsatzvereinbarung über eine Übernahme durch den chinesisch kontrollierten US-Zulieferer Key Safety Systems.
Lesen Sie auch:
Nissan Leaf erfolgreich gestartet
Fälschungsskandal: Razzia bei Kobe Steel
Unzulängliche Sicherheitschecks: Nissan stoppt Produktion in allen japanischen Werken
Toyota, Tesla, General Motors: Fälschungsskandal um japanischen Stahlriesen weitet sich aus