Der schwäbische Automobilzulieferer SHW hat überraschend einen bereits vertraglich vereinbarten Großauftrag verloren. Keine technischen, sondern rein politische Gründe stecken hinter der Stornierung, das mutmaßt zumindest die "WirtschaftsWoche".
Abnehmer für die Achsgetriebepumpen im Volumen von 100 Millionen Euro über fünf Jahre sei "ein großer Hersteller von vollelektrischen Fahrzeugen" gewesen, sagte ein SHW-Sprecher der "WirtschaftsWoche". Welcher genau, sagt SHW nicht, dies verbiete die vertragliche Pflicht zur Verschwiegenheit.
Doch dass es sich um Tesla handelt, liege jedoch nahe, so das Blatt. Erstens habe SHW in einer früheren Meldung von vergangenem September von "dem weltweit führenden Hersteller rein elektrischer Fahrzeuge" gesprochen. Das sei Tesla. Nur theoretisch könne man auch von GM oder Renault-Nissan, den nach Stückzahlen weltweit größten Herstellern von E-Autos, gesprochen haben. Doch dann passe der Zeitpunkt der Stornierung nicht, weil deren E-Autos längst in Produktion gewesen seien, stellt das Blatt den Zusammenhang her.
Das Timing im Produktionsprozess deute "klar auf Teslas neues Massenmarktmodell Model 3", zitiert die "WirtschaftsWoche" einen Analysten. Für sein Massenmodell hat Tesla 400.000 Vorbestellungen.
Die WiWo geht zudem davon aus, dass die technischen Gründe, mit denen die Stornierung begründet gewesen sei, unglaubwürdig sind. Insidern bei SHW zufolge gab es bis Dienstag keinerlei Hinweise von Ingenieuren, dass an den Teilen etwas auszusetzen sei, so die "WirtschaftsWoche".
SHW prüft daher nach eigenen Angaben, gegen die Stornierung zu klagen.