SGL Automotive Carbon Fibers

SGL übernimmt BMW-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen

BMW steigt aus dem Joint Venture mit SGL Carbon aus und verkauft seinen Anteil an den bisherigen Partner.

Freitag, 24. November 2017, 15.46 Uhr

Der Leichtbau-Spezialist SGL Carbon übernimmt schrittweise den 49-prozentigen Anteil seines bisherigen Kooperationspartners BMW am Gemeinschaftsunternehmen SGL Automotive Carbon Fibers. Damit gehen sowohl das Werk in Moses Lake als auch der Standort in Wackersdorf ganz in den Besitz von SGL über. Die Genehmigungen der Kartellbehörden stehen noch aus. Die Transaktion soll bis 2020 abgeschlossen werden.

"Wir sind stolz auf die Aufbauarbeit, die wir zusammen mit der BMW Group im automobilen Leichtbau geleistet haben. Die Carbonfaser aus unserem Werk in Moses Lake sowie die daraus entwickelten Gelege aus dem Standort Wackersdorf haben sich erfolgreich bewährt", sagte SGL-Chef Jürgen Köhler.

Für SGL Carbon sind Carbonfasern eins der Hauptgeschäftsfelder. Nach der Trennung vom früheren Kerngeschäftsfeld Graphitelektroden will man nun alle Elemente der Wertschöpfungskette von Carbonfasern im eigenen Haus bündeln. Vor zwei Wochen hat SGL angekündigt, die Benteler SGL übernehmen zu wollen. SGL zahlt für das Werk in Wackersdorf rund 24 Millionen Euro, für den Standort Moses Lake rund 62 Millionen US-Dollar.

Für die rund 450 Mitarbeiter von SGL Automotive Carbon Fibers soll sich zunächst nichts ändern, auch die Partnerschaft mit BMW beim Bau der Karosserien für die BMW-Modelle i3 und i8 soll fortgesetzt werden. BMW werde auch in Zukunft auf Leichtbau setzen, sagte Einkaufsvorstand Markus Duesmann. "Die SGL Group ist und bleibt dabei ein maßgeblicher Lieferant und strategischer Partner." An der Beteiligung von 18,3 Prozent, die BMW an SGL hält, ändert sich nichts. Die Investorin Susanne Klatten, die bei SGL Vorsitzende des Aufsichtsrats ist, ist Großaktionärin bei beiden Unternehmen.

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