Wie in den vergangenen Jahren hat die schwache Nachfrage nach Graphitelektroden sich negativ auf die Bilanz von SGL Carbon ausgewirkt. Der Konzernumsatz lag mit 770 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert, das Konzernergebnis betrug minus 112 Millionen Euro. Neben den "nicht fortgeführten Aktivitäten", die das Ergebnis belastet haben, verweist das Unternehmen auf hohe Zinskosten sowie die noch bestehende teure Organisationsstruktur, die in den kommenden Jahren verschlankt werden soll.
SGL hat den Bereich Performance Products (PP) rechtlich verselbstständigt und dessen Teilbereich Graphitelektroden (GE) verkauft. Der Verkauf wird zwar aufgrund notwendiger Genehmigungen erst Mitte 2017 abgeschlossen, die Probleme mit diesem Bereich sollten sich aber in diesem Jahr nicht mehr so stark auf die Bilanz auswirken. Im vergangenen Jahr hatte SGL den Bereich für 350 Millionen Euro an den japanischen Chemiekonzern Showa Denko verkauft. Nach Abzug der Schulden sollen davon noch 200 Millionen auf das Konto von SGL fließen.
Für das Geschäft mit Kathoden, Hochofensteinen und Kohlenstoffelektroden sucht SGL ebenfalls einen Käufer. Zudem soll ein Restrukturierungsprogramm (Corporate Restructuring, CORE) bis Ende 2018 Einsparungen in Höhe von 25 Millionen Euro bringen. Verstärkt konzentrieren will sich SGL nun auf die Produktion von Carbonfasern vor allem für die Automobil- und die Luft- und Raumfahrtindustrie. In diesem Geschäftsbereich sank der Umsatz zwar ebenfalls leicht auf 317,4 Millionen Euro, das EBIT verdreifachte sich aber nahezu auf 31,8 Millionen Euro.