Ingolstadt. Totgesagte leben länger: Audi haucht dem Supersportwagen R8 e-tron neues Leben ein. Entwicklungschef Ulrich Hackenberg will dem Elektrofahrzeug, das sein Vorgänger Wolfgang Dürheimer wegen fehlender Wirtschaftlichkeit kurz vor der Serie stoppte, noch eine Chance geben: „Wir werden das Batteriekonzept ausreizen, mal sehen, was man da noch machen kann.“ Dass der Sportflitzer in Serie geht, wollte Hackenberg nicht bestätigten, für diese Entscheidung sei es „noch zu früh“.
Hackenberg gilt als Hoffnungsträger, der Audi wieder als Technologievorreiter positionieren soll. Er hat angekündigt, bei konventionellen Antrieben die Effizienz pro Modellgeneration um zehn bis 15 Prozent zu steigern. Vorantreiben will er auch die Elektrifizierung. Wettbewerber BMW bringt im März 2014 mit dem Hybridsportler i8 den Gegenspieler des R8 e-tron. Bereits eingeführt wurde das elektrische Carbonauto BMW i3. Hackenberg steuert nun gegen: „Plug-in-Hybrid ist unser Zukunftsweg.“ Sukzessive werden -alle Produktlinien um die Kombination aus Verbrenner- und Elektromotor ergänzt, dessen Batterie zusätzlich über das Stromnetz geladen werden kann. Hackenberg positioniert den A3 e-tron gezielt gegen den BMW i3. Im Gegensatz zu dem Elektroauto habe der Fahrer eines A3 e-tron keine Einschränkungen bei der Reichweite zu befürchten – „das ist Mobilität ohne Grenzen.“ Er schickt den A3 e-tron im Herbst 2014 als ersten Plug-in-Hy-brid des Konzerns auf den Markt. Kurz darauf folgt das entsprechende VW Golf-Pendant, kündigte Hackenberg an, der bei VW die markenübergreifende Entwicklung steuert. Nach dem A3 erhält der Geländewagen Q7 eine Hybrid-Variante, dann die A4 Limousine. Audi baut derzeit die A3-Familie aus. In Monaco wurden die zweite Generation des A3 Cabrio und die S3 Limousine vorgestellt, die beide im März 2014 auf den Markt kommen. Im Frühjahr folgt auch der gasbetriebene A3 g-tron. Die ersten 1500 Kunden können über Audi synthetisch hergestelltes Gas beziehen. Audi hatte angekündigt, sein Angebot an SUVs unter dem Modellkürzel „Q“ zu erweitern. „Wir brauchen kleinere Qs“, so Hackenberg. Auf die Frage nach einem geplanten Q2 sagte er: „Ich bin mir sicher, dass so etwas kommt.“ Auch am oberen Ende der Q-Palette sei noch Platz: „Wenn ich mir die weltweiten Märkte anschaue, sehe ich Bedarf für Fahrzeuge mit mehr als fünf Sitzen.“Supersportwagen R8 e-tron
Serienproduktion ist wieder denkbar
Entwicklungschef Ulrich Hackenberg will dem elektrisch angetriebenen Supersportwagen R8 e-tron noch eine Chance geben. Auch sonst gibt es einiges Neues bei Audi.
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