München. 2014 konnte der Zulieferer aus Stockdorf den Umsatz um 190 Millionen auf 2,47 Milliarden Euro steigern. Wechselkursbereinigt entspricht das einem Plus von neun Prozent. Das Ebit legte sogar um rund zehn Prozent auf 136 Millionen Euro zu. Wachstumstreiber war für Webasto das Dachgeschäft in Europa.
Der Start ins Jahr 2015 verlief noch erfreulicher: Webasto-Chef Holger Engelmann sprach von einer „phantastischen Zahl“, als er für das erste Quartal ein Umsatzplus von 22 Prozent verkündete. Währungskursbereinigt schrumpft das Plus auf immer noch überzeugende elf Prozent. Auch für das ganze Jahr erwartet Engelmann ein zweistelliges Plus bei Umsatz und Ebit – Akquisitionen nicht eingerechnet. Für Zuversicht sorgt auch, dass der Auftragsbestand nun mit 9,8 Milliarden Euro um eine Milliarde höher liegt, als vor einem Jahr.
Den Löwenanteil zum Umsatz steuerte 2014 das Geschäft mit Dachsystemen bei. Es legte von 1,52 auf 1,69 Milliarden Euro (plus 11,5 Prozent) zu und steht damit nun für 68 Prozent des Gesamtgeschäfts. Der Geschäftsbereich Thermo & Comfort legte um 1,4 Prozent auf 493 Millionen Euro zu. Hier hatte die Russlandkrise das Webasto-Nachrüstgeschäft in Russland verhagelt. Das Cabriodachgeschäft wuchs – zum ersten Mal seit drei Jahren – um 3,2 Prozent auf 287 Millionen Euro. Und zum ersten Mal seit Jahren war das Ergebnis in diesem Feld wieder leicht positiv. Die Eigenkapitalquote konnte Webasto parallel zum Wachstum um zwei Punkte auf 42 Prozent steigern. „Wir sind schuldenfrei und haben Potenzial für Investitionen und Akquisitionen“, sagte Engelmann bei der Vorstellung der Bilanz.
Eine gerade erst getätigte Übernahme wird den Umsatz von Webasto im laufenden Jahr weiter steigern. Der Stockdorfer Zulieferer übernahm im tschechischen Liberec ein Werk von Inteva, in dem Dachsysteme für Daimler gefertigt werden, die für einen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich stehen. Daimler, Inteva und Webasto hätten sich auf die Übernahme geeinigt, Engelmann. Nach dem Grund für die Übernahme des Werkes während laufender Serienlieferungen gefragt, bliebt Webasto-Chef Engelmann kryptisch: „Wichtig ist, dass wir es gut machen.“