Sebastian Wenzel spart 100.000 Stunden Arbeitszeit

München. Mit der Verbesserungsidee eines „One-Click-Downloads" hat Volkswagen-Mitarbeiter Sebastian Wenzel (28) den Austausch von Konstruktionsdaten europaweit effizienter gestaltet. Die Navigation wurde extrem vereinfacht: Statt wie bisher bis zu elf Mausklicks reicht nun einer, um CAD-Dateien aus einer Daten-Cloud herunterzuladen. Rund 80.000 Nutzer können ausgewählte CAD-Daten dadurch im Schnitt 20 Sekunden früher bearbeiten. Dazu zählen Konstrukteure an den europäischen Entwicklungsstandorten von Volkswagen sowie Zulieferer, die auch auf die Daten-Cloud zugreifen können. Bei rund 18 Millionen Downloads im Jahr summiert sich der Zeitgewinn auf bis zu 100.000 Stunden, die jetzt wertschöpfend genutzt werden.

„Auf die ‚One-Click-Lösung‘ kam ich beim Download von Musiktiteln im Internet", sagt Ideengeber Wenzel. In seiner früheren Tätigkeit als Tiguan-Konzeptentwickler nutzte der Maschinenbauingenieur das Konstruktionsdatenverwaltungssystem (KVS) täglich. Seit dem Sommer ist der 28-jährige Braunschweiger in der Volkswagen-Baureihenorganisation für den Golf Sportsvan tätig. Das VW-Ideenmanagement zeichnete seinen Vorschlag jetzt als „Idee des Monats" aus.

„Wir benötigten viele Klicks und Seitenaufrufe bis zur Zieldatei", erläutert Wenzel. So analysierte er die Auswahlschritte und regte an, diese in einem Download-Applet zusammenzuführen. Das Mini-Programm lädt nun 3D-Konstruktionen, beispielsweise Außenspiegelgehäuse, Scheinwerfer oder Türgriffe, mit einem Klick vollautomatisch auf PCs, Laptops oder Tablets herunter.

Das Ideenmanagement bei Volkswagen zahlt sich offensichtlich aus. Die bislang vorliegenden Zahlen zeigen, dass allein im ersten Halbjahr 2016 in den Volkswagen-Werken Wolfsburg, Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Osnabrück und Salzgitter sowie bei Volkswagen Sachsen in Chemnitz, Dresden und Zwickau insgesamt 34.136 Mitarbeiterideen eingebracht wurden. Im selben Zeitraum wurden insgesamt 14.540 Verbesserungsideen prämiert. Die Einsparungen beliefen sich im ersten Halbjahr 2016 auf 79,5 Millionen Euro. Volkswagen zahlte an die Ideengeber 13,4 Millionen Euro als Prämien aus.