Der spanische Autohersteller Seat hat gemeinsam mit dem Wasserversorger Aqualia einen neuen Biokraftstoff entwickelt. Dafür wird Abwasser aus Kläranlagen in Biomethan umgewandelt. Fahrzeuge, die mit dem Biokraftstoff fahren, stoßen nach Angaben von Seat 80 Prozent weniger CO2 aus als benzinbetriebene Autos.
Auch Erdgasfahrzeuge können nach Aussage des Unternehmens mit dem neuen Kraftstoff betrieben werden. Damit den Fahrzeugen ausreichend Biomethan zur Verfügung steht, ist aber viel Abwasser nötig. Das jedoch gibt es nahezu im Überfluss. Mit dem Abwasser einer Stadt mit 50.000 Einwohnern, soll jährlich so viel Kraftstoff gewonnenen werden können, dass ein Auto damit fast fünf Millionen Kilometer zurücklegen kann.
In den Kläranlagen wird dafür durch einen physikalischen Separationsprozess in Tanks das Wasser vom Klärschlamm getrennt, der dann nach einer Fermentationsphase in Gas umgewandelt wird. Nach einem Aufbereitungs- und Anreicherungsprozess kann das Biogas als Kraftstoff verwendet werden. Das Wasser wird in den Kreislauf zurückgeführt.
Ganz neu ist dieser Ansatz allerdings nicht. Bereits im Jahr 2013 hatten Forscher an einer israelischen Universität Biokraftstoff aus Abwasser entwickelt.