Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ging in den vergangenen Wochen härter gegen die Autobranche vor als sein Vorgänger Alexander Dobrindt. Das ließ all jene hoffen, die der Meinung waren, Dobrindt sei nicht an Aufklärung interessiert und ließe der Branche zu viel durchgehen. Doch nun hat auch Scheuer klargemacht, dass er Deutschlands wichtigste Industrie verteidigen will: "Die Vernichtung einer europäischen Leitindustrie mache ich nicht mit", sagte Scheuer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Damit greift er auch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) an. Die EU-Kommission hatte gefordert, die Schadstoffemissionen von Neuwagen bis 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Schulze war das zu wenig, sie forderte eine Reduktion um 50 Prozent bis 2030. Scheuer ergreift nun Partei für die Autobranche: "Wir brauchen keine willkürlichen politisch-ideologischen Grenzwerte, realistische technisch machbare Grenzwerte", verlangte er.