München. Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler will in den kommenden Jahren weltweit bis zu 600 Experten einstellen, die an digitalen Lösungen für die künftige Mobilität und die Produktion der Zukunft arbeiten. Die geplanten Neueinstellungen sind Teil einer Digitalisierungsoffensive, die das Unternehmen im vergangenen Jahr gestartet hat. Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Entwicklung intelligenter Produkte.
Konkret plant Schaeffler, in den kommenden Jahren eine große Anzahl an Experten, etwa auf den Gebieten der Datenarchitektur, Datenanalyse, Design Thinking, App-Entwicklung oder der Business-Modelle einzustellen, um innovative Anwendungen für die Automobilindustrie und andere Branchen zu entwickeln.
Die Entwicklung des Automobils hin zu einem Teil des Internets der Dinge sieht Schaeffler als "große Chance", wie Gerhard Baum, Chief Digital Officer des Unternehmens erklärt. Denn Komponenten und Systeme von Schaeffler "werden genau dort eingebaut, wo Spannungen, Kräfte und Momente entstehen: im Antrieb und im Fahrwerk". Statte man diese Bauteile – etwa die in einem Fahrwerk verwendeten Lager – mit Sensoren aus, die Drehmomente, Kräfte, Schwingungen und Temperaturen messen, könne man entscheidende Informationen über den Zustand und die Nutzung des Moduls und des Gesamtsystems gewinnen.
Die IT-Anwendungen im Automobil sieht Schaeffler nur als Teil seiner Digitalisierungsaktivitäten. "Auch in der eigenen Produktion sowie in vielen anderen Bereichen des Unternehmens digitalisieren wir unsere Prozesse", sagt Gerhard Baum. "Da wir unser Systemverständnis aus dem Automobil- und Maschinenbau mit der Digitalisierung verbinden, sind wir für Daten-Analysten, Daten-Architekten, Design-Thinking-Experten und App-Entwickler ein überaus interessanter Arbeitgeber." Um die Daten optimal zu nutzen, die Sensoren aus Maschinen und im Auto liefern, hat Schaeffler im Oktober 2016 eine strategische Partnerschaft mit IBM geschlossenen.