Samsung baut dritte Akku-Fabrik für E-Autos

München. Für 325 Millionen Euro baut der Samsung-Konzern in Ungarn eine Fabrik zur Fertigung von Elektroauto-Batterien. Ab Herbst 2018 sollen in Göd bei Budapest die Bänder laufen. Pro Jahr will die Samsung-Tochter SDI, die im Konzern für E-Auto-Batterien zuständig ist, Akkus für 50.000 Elektrofahrzeuge produzieren.

"In der nahen Zukunft wird ein explosionsartiges Wachstum beim Verkauf elektrischer Fahrzeuge erwartet", sagte SDI-VizepräsidentJeong SehWoong zu Journalisten. Deshalb wolle sein Unternehmen die Produktion in Europa kräftig ankurbeln und die "Präsenz auf dem Kontinent" verstärken.

In der Fabrik in Ungarn sollen Batteriezellen, aber auch komplette Batteriepackages für Elektroautos hergestellt werden, heißt es bei Samsung.

Göd, das rund 25 Kilometer nördlich von Budapest liegt, ist für die Südkoreaner ein bekanntes Terrain. Hier wurden bis 2014 Paneele für Plasma- und Handybildschirme, aber auch Plasmabildschirme gefertigt. Die Akkubatterie-Fabrik zieht somit in schon bestehende Gebäude ein, wodurch Samsung SDI erhebliche Kosten sparen kann.

Der dritte Standort in Ungarn neben Ulsan (Südkorea) und Xian (China) wurde deshalb gewählt, weil Samsung von hier aus näher an den europäischen Kunden ist. Derzeit verbauen die Konzerne BMW, Volkswagen, Jaguar und Fiat Samsung-Akkus in ihre Elektroautos. Der BMW i3 oder der Fiat 500e gehören dazu.

Hauptkonkurrenten von Samsung SDI sind LG Chem und Panasonic. Der japanische Konzern Panasonic beispielsweise baut gemeinsam mit Tesla in Nevada die Gigafactory, die weltweit größte Fabrik für Lithiumionen-Batterien, wo Akkus für 500.000 Fahrzeuge jährlich produziert werden sollen. Tesla-Chef Elon Musk kündigte zudem auch Batteriefabkriken in Asien und Europa an.