RWE-Chef Peter Terium hat ein - das darf man mit Fug und Recht behaupten - grauenvolles Jahr hinter sich. Die deutschen Energiekonzerne sind allesamt ein Schatten ihrer selbst, seit die Regierung den Atomausstieg beschlossen und regenerativen Energien den Vorzug gegenüber fossilen Brennstoffen und Kernkraft gegeben hat.
Seit Mitte des Jahres gibt es Innogy. Die Tochter des einstigen Atom-Konzerns beschäftigt sich ausschließlich mit Ökostrom, dessen Netzen und dessen Vertrieb. Dieser neue, grüne Teil des Konzerns, dessen Börsengang Anfang Oktober dem gebeutelten Energieriesen prompt fünf Milliarden Euro in die Kasse spülte, ist es auch, der sich nun am Aufbau einer grünen Mobilität beteiligen will.
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Terium nach dem Aufbau des Ladenetzes gefragt: "In jedem Fall wollen wir da mitmachen. Wir sind bereit, den Herstellern technisch hochwertige und wettbewerbsfähige Ladesäulen zur Verfügung zu stellen. Diese könnten wir auch einbringen, als Teil des Konsortiums. Das hängt davon ab, ob die das auch wollen."
Auf die Frage, ob man bereits Verhandlungen führe, antwortete der RWE-Chef allerdings ausweichend: "Wir sprechen regelmäßig mit allen Beteiligten. Unsere Ladesäulen stehen schon bei Herstellern wie Porsche und BMW. Wir unterhalten bereits mehr als 5300 Ladesäulen, und zwar weltweit, auch auf dem Universitätscampus in San Diego zum Beispiel."
Die großen deutschen Autohersteller und Ford planen den gemeinsamen Bau von Schnellladestationen für E-Autos. Wie die Firmen Ende November mitteilten, wollen sie von 2017 an in einem ersten Schritt 400 Schnellladestationen entlang der großen Verkehrsachsen in Europa aufbauen. Bis 2020 sollen es dann schon Tausende Stationen sein. (dpa/ree)
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