Der ZDK lässt nicht locker. Seit über einem Jahr trommelt derKfz-Verband für Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel. Doch die Hersteller sind dazu nicht verpflichtet und begnügen sich mit Software-Updates.
Daher bearbeitet der ZDK die Politik. Nun warenBundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und der hessische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel bei AutoSchmitt in Frankfurt zu Gast, dem Unternehmen von ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
In seinem Autohaus stellte Karpinski das Nachrüstsystem der Firma Baumot mit SCR-Katalysator und Harnstoffeinspritzung vor. Ein mit diesem System ausgerüstetes Euro-5-Dieselfahrzeug vom Typ VW Passat B5 erreicht laut ZDK unter realen Bedingungen niedrigere Stickoxid-Emissionen als ein Euro-6-Fahrzeug.
Die Nachrüstung volumenstarker Bestandsflotten unter den 5,6 Millionen Euro-5-Diesel-Pkw ist nach Ansicht von ZDK-Präsident Karpinski dringend notwendig. Denn im Autohandel gibt es laut dem ZDK immer noch einen Bestand von mehr als 300.000 Euro-5-Diesel-Pkw, die einen Wert von rund 4,5 Milliarden Euro darstellen und zurzeit kaum oder nur mit hohen Abschlägen zu verkaufen seien. Dabei seien die Standkosten, die pro Tag und Fahrzeug bei 28 Euro liegen, noch gar nicht eingerechnet. Diesel-Pkw stehen lautSchätzungenaktuell durchschnittlich 106 Tage beim Händler.
Hinzu kämen Leasing-Rückläufer, die weitere Verluste im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich befürchten lassen.
Um vor allem die Euro 5-Diesel im Wert zu stabilisieren, fordert der ZDK seit Mai 2017 die Hardware-Nachrüstung dieser Fahrzeuge. Karpinski: "Wer sein älteres Diesel-Fahrzeug mit Hardware freiwillig sauberer machen will, sollte dafür auf eine rechtssichere Regelung zurückgreifen können und von Fahrverboten verschont bleiben. Nur dann werden Dieselfahrzeuge mit ihrem sparsamen und klimafreundlichen Antrieb wieder werthaltig."
Um die Hardware-Umrüstung endlich in Gang zu bringen, wäre laut dem ZDK ein finanzieller Anreiz für die Fahrzeugbesitzer durch ein öffentliches Förderprogramm wie seinerzeit beim Rußpartikelfilter wünschenswert. Dazu sollten auch die Autohersteller ihren Beitrag leisten. Doch Pläne in diese Richtung gibt es noch nicht.