Die Marke Volkswagen hat kürzlich angekündigt 7000, also rund 15 Prozent der Verwaltungsstellen streichen zu wollen. "Im Moment liegt der Fokus sicher stärker auf der Verwaltung als auf der Produktion", betont auch Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth im Zusammenhang mit dem Sparkurs seines Unternehmens. Das muss keine schlechte Idee sein, gilt doch Verwaltung als nicht direkt produktiver Bereich. Kürzungen hier schlagen sich nicht sofort im Output nieder.
Aber „viele Unternehmen laufen aktuell Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten“, warnt Thilo Greshake, Partner und Automotive-Chef der Unternehmensberatung Staufen. Denn in vielen Unternehmen der Automobilindustrie würden derzeit auch die Programme zur Weiterentwicklung der Führungskultur zur Disposition gestellt, kritisiert der Berater. Bislang sei das stärker bei Automobilherstellern und Tier-1-Zulieferern zu sehen, als bei nachgelagerten Lieferanten, die der Druck erst mit Verzögerung erreiche. Er mahnt: „Mit einer Unternehmens- und Führungskultur, deren Schwächen in den vergangenen Boom-Jahren vielleicht noch überdeckt werden konnten, werden die Unternehmen in den nun raueren Zeiten nur noch schwer punkten können.“ Sprich: Schlechte Führung schlägt sich früher oder später im Unternehmensergebnis nieder.