Rivian will Ende 2020 starten

Nach einem Bericht von Börse.ARD soll Ende 2020 der vollelektrische Pickup-Truck R1T und das SUV R1S des Elektroauto-Start-ups Rivian auf den US-Markt kommen. Ein Jahr später sollen internationale Märkte folgen. Für den R1T stellte Rivian-Chef RJ Scaringe einen Preis von 69.000 Dollar in Aussicht, der R1S soll um die 72.000 Dollar kosten. Der R1S liege damit preislich unter dem SUV Model X von Tesla, das in den USA derzeit ab 79.690 Dollar zu haben ist.

Hinter dem Start-up aus Plymouth/Michigan stehen unter anderen der Technologiekonzern Amazon und der Fahrzeughersteller Ford. Amazon hat rund 700 Millionen Dollar in Rivian investiert, Ford eine halbe Milliarde Dollar. Insgesamt sammelte Rivian laut der Nachrichtenagentur Bloomberg bereits 2,85 Milliarden Dollar an Eigenkapital ein.

Finanzier Amazon tritt auch als Besteller auf. Im September orderte Amazon eine Flotte von 100.000 Elektro-Lieferwagen bei Rivian. Amazon-Chef Jeff Bezos dürfte nach dem Bericht ein großes persönliches Interesse daran haben, dass sein Elektroauto-Abenteuer zum Erfolg wird. Bezos und Tesla-Chef Elon Musk verbinde eine jahrelange gepflegte Rivalität.

Ford will die Elektroplattform von Rivian nutzen, um damit ein Premium-E-Auto zu bauen. Auf der Rivian-Technologie sollen der Motor, die Akkus und das Computersystem basieren. Darauf könne Ford dann den Rest des Fahrzeugs setzen. Ford hatte 2019 allerdings auch angekündigt, im Rahmen einer Kooperation mit VW unter anderem den Elektroauto-Baukasten der Wolfsburger nutzen zu wollen.

Rivian selbst sei an weiteren Partnerschaften interessiert. Das Modell Ford wäre damit auch eine theoretische Option für die deutschen Autohersteller: E-Technik von Rivian, das Drumherum von BMW, Mercedes & Co.

Doch dazu müssten die deutschen Hersteller faktisch über ihren Schatten springen und vom Ansatz abrücken, ein komplettes E-Auto ganz allein zu entwickeln. Das ist laut dem Autoexperten Frank Schwope von der NordLB aber ziemlich unwahrscheinlich. Er hält eher deutsch-deutsche oder deutsch-chinesische Kooperationen für denkbar.

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