Nach monatelangen Planungen hat Ford ein Grundgerüst für eine massive Restrukturierung in ganz Europa angekündigt. In ganz Europa sollen die Kosten drastisch gesenkt werden, in Deutschland soll die Produktion des C-Max und des Grand C-Max im Werk Saarlouis eingestellt werden. Unternehmen und Arbeitnehmervertreter verhandeln noch über die Einzelheiten.
Konkrete Angaben zur Höhe des Stellenabbaus machte Ford zunächst nicht. Von den rund 50.000 Arbeitsplätzen in Europa werde "eine beträchtliche Anzahl" wegfallen, sagte Ford-Europachef StevenArmstrong in Köln. In Deutschland arbeiten für Ford circa 24.000 Menschen, der Großteil davon inKöln. Armstrong stellte klar: "Die Einschnitte werden in allenGeschäftsbereichen kommen."
Früheren Angaben von Betriebsräten in Saarlouis zufolge sollen in dem Werk 1600 Stellen gestrichen werden.
Ford-Europachef Steven Armstrong kündigte ein "Reset-Programm für die Jahre 2019 und 2020" an. Um die tiefen Einschnitte so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, nehme Ford Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern und weiteren Interessengruppen in allen betroffenen Regionen auf, versicherte Armstrong. Bis spätestens Mitte 2019 sollenEinzelheiten feststehen.
Bereits entschieden war zuvor die Schließung eines Komponentenwerkes für kleine Automatik-Getriebe in Bordeaux. Es soll nun im August endgültig den Betrieb einstellen.
Zudem wolle Ford sein Russland-Joint-Venture Ford Sollers "strategisch bewerten," hieß es am Donnerstag in der Kölner Europazentrale. "Dabei werden verschiedene Optionen der Restrukturierung für Ford Sollers und seinem Partner Sollers PJSC geprüft." Eine Entscheidung zu den Russland-Aktivitäten soll spätestens bis Mitte des Jahres gefällt werden.