Fabian Richter Reuschle, Vorsitzender Richter am Landgericht Stuttgart, hält es für denkbar, dass Volkswagen und Porsche ihre Anleger schon im Jahr 2010 getäuscht haben. Das berichtet "Spiegel Online". Sollte sich das bestätigen, stünden die Chancen der Aktionäre auf Schadenersatz deutlich steigen. Diese haben aufgrund der Schwankungen der VW-Aktien infolge des Abgas-Skandals massive Verluste erlitten, weil sie ihrer Meinung nach zu spät informiert worden sind, und sind deshalb vor Gericht gezogen.
Der Richter hält es für möglich, dass die Täuschung schon viel früher begonnen hat als bisher angenommen. Im Geschäftsbericht 2009 habe VW angegeben, dass Dieselmotoren des Konzerns die Abgasnorm Euro 6 erfüllen würden. Das war auf den Prüfständen auch der Fall, aber nur aufgrund der Manipulations-Software. Auf der Straße waren die Emissionen deutlich höher als erlaubt. Nach Auffassung des Richters könnte das eine "sittenwidrige Schädigung" der Kapitalanleger sein.