Paris. Der französische Autobauer Renault hat seinen Absatz 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 2.801.592 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge gesteigert, mehr als je zuvor. Der Gesamtmarkt wuchs Angaben von Renault zufolge nur um 1,6 Prozent, was zu einem Anstieg des Marktanteils auf 3,2 Prozent führte. Zum Renault-Konzern gehören neben der französischen Kernmarke die rumänische Billigmarke Dacia sowie Renault Samsung Motors, ein südkoreanischer Hersteller, an dem Renault die Mehrheit hält. Die Kernmarke verkaufte 2015 weltweit 1,2 Millionen Fahrzeuge, Dacia kam auf 374.458.
Renault wächst überdurchschnittlich
Das gute Abschneiden in Europa, wo der Marktanteil auf 10,1 Prozent gestiegen ist, konnte die Probleme in Brasilien und Russland ausgleichen. Auch in Europa legte Renault mit 10,2 Prozent Wachstum stärker zu als der Markt mit 9,4 Prozent. "Trotz der unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Regionen verzeichnen wir einen konstanten Zuwachs. Dies bestätigt erneut unsere seit Jahren verfolgte Strategie, unsere Entwicklung in unterschiedlichen Weltteilen voranzutreiben", sagte Vertriebschef Thierry Koskas. Zum positiven Abschneiden in Europa trugen neben den Kleinwagen die beiden SUVs Captur und Kadjar bei. Besonders stolz sind die Franzosen auf den Erfolg ihrer Elektroautos, deren Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent gestiegen ist. Der Gesamtabsatz lag aber dennoch nur bei bescheidenen 23.086 Fahrzeugen.
Auf dem französischen Heimatmarkt blieb Renault Marktführer, zudem konnte die Marke in Spanien um 22,3 und in Italien um 18 Prozent zulegen. In Deutschland verkaufte die Kernmarke Renault 110.039 Fahrzeuge, was einem Marktanteil von 3,4 Prozent entsprach. Dacia brachte es auf 45.764 Verkäufe und 1,4 Prozent. Zum Vergleich: Die stärkste Importmarke Skoda kam auf 179.951 Neuzulassungen und einen Marktanteil von 5,6 Prozent. Renault blieb aber auf Platz zwei vor Hyundai mit 108.434 Neuwagen und 3,4 Prozent Marktanteil.
Für das laufende Jahr rechnet Renault mit einem Wachstum von ein bis zwei Prozent. Das Unternehmen setzt dabei auf einen weiter wachsenden europäischen Markt und seine vergleichsweise junge Modellpalette. Probleme hat der Konzern aber dennoch: Zum einen wachsen auch die Konkurrenten, etwa Skoda oder Hyundai, zum anderen steht der Konzern in der Öffentlichkeit unter Druck, seitdem bekannt wurde, dass die Modelle auf der Straße deutlich mehr verbrauchen als auf dem Prüfstand. Renault will in den kommenden Wochen einen Plan vorstellen, um dieses Problem zu beheben.