In der Auto-Allianz zwischen Renault und Nissan kriselt es nicht erst seit der Verhaftung von Carlos Ghosn. Doch jetzt gibt es offenbar einen Streitpunkt weniger. Wie die "Neue Züricher Zeitung" berichtet, haben die beiden Autobauer sich darauf geeinigt, dass Renault-Verwaltungsratschef Jean-Dominique Senard künftig im Nominierungsausschuss der Japaner vertreten sein wird und Renaults CEO Thierry Bolloré einen Sitz im Auditkomitee erhält. Dafür wird Renault der Unternehmensreform von Nissan zustimmen.
Damit hat Renault sich im Machtkampf der beiden Allianzpartner durchgesetzt. Die Franzosen halten 43 Prozent der Nissan-Anteile und haben entsprechend viel Einfluss. Carlos Ghosn hat Nissan als Renault-Chef vor Jahren vor der Pleite gerettet. Inzwischen ist Nissan jedoch erfolgreicher als Renault, was die Japaner entsprechend selbstbewusst werden lässt. Bei einer Fusion, wie sie von Renault angestrebt wird, fürchten sie eine Zementierung der bisherigen Machtverhältnisse, die sie gern ändern würden. Die Diskussion um eine Fusion zwischen Fiat Chrysler und Renault ohne Nissan hatte für zusätzliche Verunsicherung gesorgt.
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