Nach CEO Gernot Döllner ist Renate Vachenauer das frischeste Vorstandsmitglied bei Audi. Die promovierte Elektrotechnikerin übernahm am 1. April das Einkaufsressort von Dirk Große-Loheide, der in den VW-Konzernvorstand wechselte. Im großen Automobilwoche-Exklusivinterview spricht Vachenauer über die aktuelle Situation in den Lieferketten bei Audi, den gestiegenen Anforderungen an Halbleiter für die Branche, sowie die Potentiale der Kreislaufwirtschaft für Audis Einkaufsprozesse.
Frau Vachenauer, wie waren die ersten neun Monate für Sie im Audi-Vorstand? Turbulenter konnte es ja kaum losgehen…
Renate Vachenauer: Es waren in der Tat spannende Zeiten, aber es macht dafür auch wahnsinnig viel Spaß. Ich bin jetzt in einer Rolle, in der ich viel gestalten kann. Schon vom ersten Tag an hat sich gezeigt, welchen Stellhebel ich mit meinem Team rund um die Lieferkette in der Hand halte, um unsere Produkte zu beeinflussen. Vor allem der super Teamspirit, den wir da bei uns haben, hat meine ersten Monate im Vorstand sehr geprägt.
Seit September haben Sie mit Gernot Döllner einen neuen CEO, nachdem Sie unter Markus Duesmann in den Vorstand aufgerückt sind. Was hat sich geändert?
Wir spüren aktuell eine enorme Aufbruchstimmung. Alle sind stark fokussiert auf die vielen Modellanläufe, die Anfang des kommenden Jahres losgehen. Wir haben einiges vor der Brust. Und eines merke ich dabei, auch wenn ich noch nicht so lange im Vorstand dabei bin: Wir haken uns gerade eng unter und stehen zusammen, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern.