Paris. Im Streit um die Vergütung von Renault-Nissan-Präsident Carlos Ghosn droht die sozialistische französische Regierung mit gesetzlichen Regelungen. Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sagte am Dienstag in der Nationalversammlung, falls das Unternehmen für 2016 keine Konsequenzen bei der Vergütung der Vorstandsgehälter ziehe, werde es ein Gesetz geben.
Der Verwaltungsrat des Autobauers hatte am Freitag die Vergütung von 7,25 Millionen Euro für das vergangene Jahr bestätigt, obwohl die Aktionäre sich unmittelbar zuvor bei der Hauptversammlung mit 54 Prozent der Stimmen unzweideutig dagegen ausgesprochen hatten. Nach französischem Aktienrecht ist dieses Votum aber nicht bindend gewesen.
Der Verwaltungsrat solle nun Konsequenzen ziehen, "ansonsten wären wir dazu angetan, Gesetze zu erlassen", sagte Macron im Parlament. Der französische Staat hält 19,7 Prozent an Renault und hatte gegen die Höhe der Vergütung gestimmt. Sie lag dabei auf gleicher Höhe wie im Vorjahr. 2014 allerdings hatte Ghosn eine Verdreifachung seiner Vergütung erhalten.