Ralf Speth, CEO von Jaguar Land Rover, steht vor dem Rücktritt als Chef des britischen Autoherstellers. Das bestätigte das Unternehmen.
Speth wird ab September nicht mehr CEO des Unternehmens sein, sondern in anderer Funktion zur Verfügung stehen. "Ich freue mich, dass Ralf zugestimmt hat, seine Beziehung zu Jaguar Land Rover aufrechtzuerhalten, indem er nicht-exekutiver Vizepräsident wird. Ralf wird auch im Vorstand von Tata Sons bleiben, teilte der Tata-Sons-Vorsitzende Chandrasekaran mit.
Man habe bereits ein Komitee damit beauftragt, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu bestimmen. Bereits im Januar kamen Gerüchte auf, dass der bisherige FCA-Chef Mike Manley den Posten übernehmen soll.
In einem Bericht der "Financial Times" wird mit Hanne Sřrensen der Name einer möglichen Nachfolgerin genannt. Die Dänin ist im Januar 2018 zur "Independent Director" bei Tata Motors ernannt worden.
Sie würde bei Jaguar Land Rover eine schwierige Aufgabe antreten: Der Hersteller hat das Jahr 2019 mit einem Absatz-Minus von fast sechs Prozent abgeschlossen.
Der deutliche Rückgang liegt vor allem am sich abschwächenden chinesischen Automarkt und der einbrechenden Diesel-Nachfrage in Europa.
In der Fabrik in Halewood nahe Liverpool streicht JLR zudem die Nachtschicht, wodurch 500 Stellen gefährdet sind.
Das Werk soll ab April von einer Struktur mit drei Schichten auf eine "Zwei Plus"-Struktur umgestellt werden: In den verbleibenden Schichten soll dann – falls nötig – länger gearbeitet werden.
Ein weiteres Hemmnis ist die Ungewissheit mit Blick auf die Ausgestaltung des Brexit. 2018 hatte JLR bereits in der Fabrik in Solihull 1000 Stellen gestrichen.
In dem Jahr hatte das Unternehmen einen Verlust von mehr als vier Milliarden Euro hinnehmen müssen; als Reaktion darauf wurden Sparmaßnahmen eingeleitet, darunter auch der Abbau von weltweit 4500 Stellen. (bur/mer)
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