Raffay gibt Smart-Vertrieb Hamburg auf

Hamburg. Die Integration des deutschen Smart-Geschäfts in die Mercedes-Benz-Niederlassungen schreitet voran: Der Hamburger Traditionsbetrieb Raffay gibt seine beiden Smart-Center auf, Vertrieb und Service der Daimler-Kleinwagenmarke werden ab 1. Januar 2012 von der Hamburger Mercedes-Benz-Niederlassung übernommen. Dies bestätigte die Niederlassung gegenüber Automobilwoche. In diesem Zusammenhang werde allen Mitarbeitern der bisherigen Raffay Smart City Hamburg-Standorte eine Übernahme in die Smart-Vertriebs GmbH angeboten, betroffen sind 66 Beschäftigte. Künftig will die Niederlassung die Marke Smart an drei Standorten in Hamburg verkaufen: am Friedrich-Ebert-Damm, in der Kollaustraße und am Heidenkampsweg. Welche Investitionen in die Betriebe mit der Integration der Marke Smart verbunden sind, teilte die Niederlassung nicht mit.

Auch in anderen deutschen Städten wird das Smart-Geschäft bereits von den herstellereigenen Autohäusern betrieben. So bietet die Mercedes-Benz-Niederlassung in Nürnberg seit Jahresbeginn 2011 die Kleinwagenmarke an. In Frankfurt gab die Brass-Gruppe ihr Smart-Geschäft im Frühjahr 2011 nach zehn Jahren an die Mercedes-Niederlassung Frankfurt/Offenbach ab, und in Senden bei Ulm zog sich der Möbelhändler Inhofer kürzlich zugunsten der Neu-Ulmer Mercedes-Niederlassung aus dem Handel mit den Zweisitzern zurück.

Für die Raffay-Gruppe sei das originäre Autohandelsgeschäft mit dem Ausstieg bei Smart "derzeit“ beendet, teilte Hans-Werner Maas, Geschäftsführer von Smart Hamburg, auf Anfrage mit. "Als Raffay werden wir dem Thema Automobil aber weiterhin verbunden bleiben". Künftig will sich das Unternehmen in anderen Geschäftsfeldern im Autobereich engagieren, speziell im Immobiliengeschäft, erklärte Maas, der auch Geschäftsführer der Gerhard von Raffay/Hans-Werner Maas Immobilien-Entwicklungs GmbH ist. Am Standort Friedrich-Ebert-Damm war Raffay nur einer von mehreren Mietern, eine Entscheidung über die künftige Nutzung des Geländes gebe es dort noch nicht. Am Nedderfeld, wo das Smart-Center in einer ehemaligen Fabrik angesiedelt wurde, wird es laut Maas, "auch in Zukunft mit Sicherheit wieder eine automobile Nutzung geben".

Der Rückzug bei Smart markiert das Ende einer langen Autohandelstradition der Hamburger Raffay-Familie. Das 1894 gegründete Unternehmen war 1939 größter Audi-Händler Deutschlands und setzte seine Erfolgsgeschichte nach dem Krieg mit den Marken VW und Porsche fort. Ende der achtziger Jahre wurden die VW- und Audi-Häuser an den Wolfsburger Hersteller verkauft, Ende 2010 trennte sich Raffay auch von seinen beiden Porsche-Betrieben. Die 1997 gegründete Raffay Smart City Hamburg war eines der ersten Smart-Center weltweit und wurde 2004 als erster Smart-Betrieb in Deutschland nach der DIN ISO 9001 zertifiziert. (Foto: Mercedes-Benz Hamburg)