Zwischen den beiden Autokonzernen General Motors und PSA bahnt sich ein Streit an: PSA fordert vom früheren Opel-Eigentümer GM rund die Hälfte des Kaufpreises zurück, weil die Opel-Motoren viel CO2 ausstoßen, was angesichts der schärferen EU-Grenzwerte zu hohen Strafzahlungen führen könnte. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, fordert PSA nun mehr als 500 Millionen Euro zurück, ein Insider sprach von einer Summe zwischen 600 und 800 Millionen. PSA hatte Opel mit der Tochter Vauxhall und dem Finanzgeschäft im Sommer für 1,3 Milliarden Euro übernommen. Auf Anfrage der DPA gaben weder Opel noch PSA einen Kommentar zu dem Bericht ab.
PSA will Geld von GM zurück
PSA fühlt sich von GM angesichts der hohen Abgaswerte getäuscht und will rechtliche Schritte einleiten. Soweit ist es allerdings noch nicht, noch laufen Gespräche zwischen beiden Seiten. PSA-Chef Carlos Tavares sieht Opel "in einer dramatischen Lage", weil der Autobauer die künftigen Grenzwerte der EU nicht einhalten könne. Ab 2020 dürfen Neuwagen im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, dieser Wert soll bis 2025 um 15 und 2030 um 30 Prozent sinken. Nach aktuellem Stand wird Opel diese Werte mit seinen Motoren nicht erreichen. Die Rüsselsheimer liegen momentan bei 127 Gramm pro Kilometer, PSA kommt auf 101 Gramm. Neben möglichen Kosteneinsparungen ist das einer der Gründe, weshalb PSA die Opel-Modelle möglichst bald auf Plattformen aus dem eigenen Haus umstellen will.
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