Bislang gibt es noch keine Garantien für die Arbeitsplätze der Opel-Beschäftigten nach einer Übernahme durch PSA Peugeot Citroen. Das hat Matthias Maschnig am Montag der ARD gesagt. Der Staatssekretär ist Koordinator der Bundesregierung und der Regierungen der betroffenen Bundesländer für alle Fragen rund um Opel. Auch für die Standorte hat PSA Maschnig zufolge noch keine verbindlichen Zusagen gemacht. Die "Bild am Sonntag" hatte berichtet, Opel habe der Bundesregierung zugesagt, Opel als eigenständige Marke weiterzuführen und alle vier deutschen Standorte zu erhalten.
PSA gibt noch keine Job-Garantie
Opel in Zahlen:
Der Autohersteller Opel unterhält in Europa zehn Produktionswerke und drei Entwicklungszentren in sieben Ländern. Für die Europatochter des US-Konzerns General Motors mit den Marken Opel und Vauxhall arbeiten 38.200 Menschen, rund die Hälfte davon (19.030) in Deutschland.
Größter Standort ist mit Abstand der Stammsitz Rüsselsheim mit 15.040 Mitarbeitern, davon 7690 im Forschungs- und Entwicklungszentrum. Nur gut 4000 Leute bauen in Rüsselsheim die Modelle Insignia und Zafira.
Ein gutes Drittel der im vergangenen Jahr hergestellten 1,2 Millionen Autos lief im spanischen Saragossa vom Band. Das wichtigste Modell Astra wird in Polen und Großbritannien montiert, die Teile kommen unter anderem aus dem Komponentenwerk im pfälzischen Kaiserslautern. In Eisenach haben sich 1850 Mitarbeiter auf Kleinwagen wie den Corsa und den Adam spezialisiert. (dpa/swi)
Maschnig zufolge laufen derzeit Gespräche mit allen Beteiligten. "Es gibt auch erste konstruktive Signale", sagte der Politiker der ARD. "Nur diese konstruktiven Signale müssen jetzt auch umgesetzt werden in Verträge, Betriebsvereinbarungen, damit Klarheit und Sicherheit für die Beschäftigten, für die Standorte, auch für die Zukunftsinvestitionen erreicht werden", forderte Maschnig.
"Deswegen halte ich Spekulationen zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht." Eine mögliche gemeinsame Internationalisierungsstrategie beider Autobauer könnte Opel Maschnig zufolge Chancen auf Wachstumsmärkten eröffnen. Peugeot hat signalisiert, in Opel investieren zu wollen. Beide Unternehmen könnten sich zudem bei ihren Schwerpunkten ergänzen. "Daraus kann durchaus eine Wachstumsgeschichte entstehen", sagte Maschnig der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.
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