PSA-Chef sieht Opels Billig-Image schwinden

PSA-Vorstandschef Carlos Tavares glaubt trotz der aktuell historisch niedrigen Performance von Opel an einen Aufschwung im kommenden Jahr.

"Opel erlebt gerade eine schwierige Zeit in punkto Marktanteile," räumte Tavares ein. Dies liege auch am Wegfall von Modellen, die zum Teil "nicht profitabel" gewesen seien. Außerdem hätten einige Modelle "nicht die geeignete Technologie mit Blick auf die CO2-Anforderungen" gehabt.

"Was wir tun mussten, war ziemlich brutal", sagte Tavares unumwunden. Er sei aber überzeugt, das die deutsche Tochter im kommenden Jahr wieder Marktanteile hinzugewinnen werde. Einen Schub erwartet sich der PSA-Chef insbesondere vom neuen Mokka, der 2021 auf den Markt kommt.

In Deutschland kam Opel per Ende Juni im Pkw-Geschäft nur noch auf einen Marktanteil von 5,0 Prozent, 60.820 Pkw wurden dafür verkauft. Das waren 48,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtmarkt in Deutschland schrumpfte in den Corona-Quartalen um 34,5 Prozent.

Sehr zufrieden zeigt sich Tavares unterdessen mit der Preisentwicklung der Marke Opel. "Wir liegen dort sehr nahe an der Benchmark. Das hätten wir uns vor ein paar Jahren noch nicht vorstellen können." Opel litt in den vergangenen Jahren immer unter einem besonders hohen Rabatt-Druck im Vergleich zu vergleichbaren Wettbewerbern.

Ursprünglich hatte Tavares bei Opel geplant, die Preis-Position im laufenden Jahr um massive vier Prozentpunkte zu verbessern gegenüber 2017. Damals hatte der durchschnittliche Transaktionspreis von Opel-Modellen im Vergleich zu entsprechenden Wettbewerbern 5,6 Prozent niedriger gelegen. Im Verlauf von 2020 sollte diese Differenz auf nur noch 1,6 Prozent schrumpfen.

Allerdings nutzte PSA damals unterschiedliche Berechnungsmodelle zur Feststellung der Preisposition bei Opel und den übrigen PSA-Marken. Dadurch war ein Vergleich untereinander nur bedingt möglich. Inzwischen wurde die Berechnungsmethode angeglichen und ebenso das Preisziel: 2021 soll Opels durchschnittliche Preisposition nun nur noch im Schnitt 3,0 Prozent unter der von Wettbewerbern liegen.

Tavares ist zuversichtlich, dass die Rüsselsheimer dieses Ziel erreichen werden, denn im ersten Halbjahr 2020 lag die Differenz nur noch bei 1,0 Prozent.

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