Die Zukunft von Opel sieht der PSA-Chef optimistisch. PSA benötige die Produktionskapazitäten von Opel in Deutschland, um die Nachfrage decken zu können. Dies gelte auch für das Werk Eisenach, in dem zur Zeit kurzgearbeitet wird und in dem vom kommenden Jahr an der Kompakt-SUV Grandland X gebaut wird. Derzeit werden dort noch der Corsa und in geringen Mengen der Adam gebaut.
"Wir brauchen Eisenach," betonte Tavares. PSA habe aus dem Werk Rennes die dort bislang gebauten Modelle 5008 abgezogen und deren Fertigung in das Werk Sochaux gegeben. In Sochaux sei dadurch ein Engpass bei der Fertigung des Peugeot 3008 und des Citroën C5 Aircross entstanden, der nur durch Eisenach habe überwunden werden konnte.
Durch die Verlagerung eines Teils der Fertigung des Opel Grandland X von Sochaux nach Eisenach werde es gelingen, die hohe Nachfrage nach den Mittelklasse-Crossovern von PSA zu bedienen, betonte Tavares. "Das machen wir nicht, um Eisenach einen Gefallen zu tun, sondern weil wir die Kapazitäten dort benötigen."
Es gebe allerdings immer noch eine geringere Effizienz in den Opel- und Vauxhall-Werken im Vergleich zu den übrigen PSA-Werken, räumte Tavares ein. "Es besteht eine Lücke in Bezug auf Qualität und Kosten." Die laufenden Restrukturierungen würden diese Lücke jedoch nach und nach schließen, zeigte er sich überzeugt.
Für das zweite Halbjahr rechnet Tavares erneut mit einem positiven Ergebnis des deutschen Autobauers. Im ersten Halbjahr hatte das Betriebsergebnis für die Sparte Opel-Vauxhall 502 Millionen Euro betragen. Das war nach fast 20 Jahren das erste positive Ergebnis.