Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag nach einem Telefonat von Merkel und Tavares mit. Dabei habe Tavares bekräftigt, dass Peugeot "die Eigenständigkeit von Opel im Konzernverbund erhalten und die Standort-, Investitions- und Beschäftigungsgarantien übernehmen werde". Das heißt: Peugeot sichert zu, an der Jobgarantie bis Ende 2018 und den Investitionszusagen für die Opel-Standorte in Deutschland bis 2020 festzuhalten. Er habe im Telefonat betont, dass beide Unternehmen einander gut ergänzten, sagte Seibert. Merkel sei in dem Gespräch "sehr offen" für eine Übernahme gewesen.
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hatte kurz zuvor auf Twitter über die Job- und Standortgarantie informiert. "Gut, dass PSA jetzt die Zusage bekräftigt hat, existierende Vereinbarungen einzuhalten", so sein Tweed.
PSA teilte auf Anfrage in Paris mit, Tavares und Merkel hätten eine "fruchtbare Diskussion" gehabt. Tavares habe die Strategie erklärt, den Weg zu ebnen für einen "europäischen Champion" mit fünf Marken, die jeweils stark in ihren Heimatmärkten verankert seien. Der Dialog solle mit allen Beteiligten fortgesetzt werden, gemäß den bestehenden Abmachungen in den europäischen Ländern.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug sagte, die Zusage von PSA gelte fürTarifverträge, Betriebsvereinbarungen, Beschäftigungszusagen und Standortgarantien. Man sei auf dieser Grundlage bereit, in vertrauensvollen Gesprächen die Chancen eines möglichen Zusammenschlusses weiter auszuloten. Er hatte am Montag gemeinsam mit IG-Metall-Chef Jörg Hofmann PSA-Chef Tavares und Personalvorstand Xavier Chéreau getroffen.
Die rund 19 000 deutschen Opel-Beschäftigten sind laut IG Metall noch bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Zudem hat sich die Noch-Mutter General Motors bis ins Jahr 2020 tarifvertraglich zu Investitionen und Produktion in den drei deutschen Opel-Werken Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach verpflichtet. Seit einer Woche ist bekannt, dass der US-Konzern mit PSA weit fortgeschrittene Verkaufsgespräche über seine defizitäre Europatochter führt, bei der rund 38 200 Menschen beschäftigt sind.