Eigentlich sollte der frühere VW-Chef Martin Winterkorn längst auf der Anklagebank sitzen. Zusammen mit vier weiteren Angeklagten sollte er sich ab dem 25. Februar wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit dem Abgasskandal vor dem Landgericht Braunschweig verantworten. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde der Prozessbeginn zunächst auf April und dann auf den nun bevorstehenden 16. September verschoben. Und wie "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und NDR sowie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" melden, könnte auch dieser Termin wieder einmal platzen.
Prozessbeginn könnte abermals verschoben werden
Hintergrund sind demnach die bereits bekannten gesundheitlichen Probleme Winterkorns. Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres müsse er an der Hüfte operiert werden; der Eingriff sei laut seinen Ärzten dringend und dürfe nicht aufgeschoben werden, andernfalls drohten irreparable Schäden. Als neuer Termin für den Beginn des Prozesses komme der November in Frage, wobei das Landgericht den Berichten zufolge ein medizinisches Gutachten der Ludwig-Maximilians-Universität München abwarten will, bevor es die Verschiebung öffentlich macht. Das Gutachten soll in den kommenden Tagen eintreffen. Winterkorns Anwalt habe auf Anfrage von SZ und NDR nichts zu der Sache sagen wollen. (mer)
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