Die Auswirkungen der Diskussion um Fahrverbote auf die Preise für gebrauchte Diesel halten sich - noch - in Grenzen, selbst in der am akutesten betroffenen Region Stuttgart. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Mobile.de für die Automobilwoche.
In Stadt und Region beobachtet Mobile.de-Datenexperte Daniel Banta für den Juli einen durchschnittlichen Rückgang der aufgerufenen Preise um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Deutschlandweit sind die Preise für Gebrauchtwagen über alle Antriebsarten währenddessen um 3,1 Prozent gestiegen. "Die Preise geraten so langsam unter Druck", kommentiert Banta die Entwicklung.
Doch die Preise entwickeln sich je nach Altersgruppe teils sehr unterschiedlich:
Angesichts eines weitaus stärker gestiegenen Angebots fällt die Preisentwicklung aber noch moderat aus: "Wir sehen, dass die Inseratszahlen weiter deutlich über Vorjahr sind. Die Debatte hat sich in den Preisen aber noch nicht so deutlich niedergeschlagen wie man es erwarten würde", sagt Banta. "Angesichts der Entwicklung bei Standtagen und Angebot wären zweistellige Preisrückgänge zu erwarten."
Vor allem beim Angebot gibt es viel Bewegung. Insgesamt ist es im Stuttgarter Raum bei Dieseln um 11,4 Prozent gestiegen, wobei die Entwicklung je nach Altersgruppe extrem unterschiedlich ist. Bei den Fahrzeugen zwischen sechs und sieben Jahren gab es beispielsweise sogar eine Anstieg um 63,3 Prozent binnen Jahresfrist (siehe Grafik). Die Standtage sind zwar ebenfalls stark gestiegen und liegen jetzt bei 10,5 Prozent, dies entspricht allerdings grob dem bundesweiten Trend.
Gerade das hohe Angebot könnte noch zum Problem werden: "Wie die Entwicklung weitergeht, kommt sehr stark darauf an, ob die Händler es schaffen, die Autos loszuwerden, ohne starke Preisnachlässe zu geben. Das hängt auch davon ab, ob sie sie beispielsweise in die osteuropäischen Märkte verkaufen können. Wenn der Abfluss der Fahrzeuge zu stark ins Stocken gerät, werden die Preise aber ins Rutschen kommen."