Nahezu alle Autobauer kämpfen mit einem Mangel an Halbleitern. Porsche hat nun einen besonderen Weg gefunden, mit dem Problem umzugehen: "Zum Beispiel produzieren wir Fahrzeuge mit sogenannten Dummy-Chips", sagte Vorstandschef Oliver Blume der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Sobald die realen Chips verfügbar sind, rüsten wir diese Fahrzeuge nach." Dabei gehe es um eine niedrige fünfstellige Zahl von Fahrzeugen.
Aufgrund seiner hohen Margen habe Porsche innerhalb des VW-Konzerns "eine gewisse Priorität", sagte Blume. Auch andere Autobauer rüsten vorzugsweise ertragsstarke Modellreihen mit den knappen Chips aus. Porsche will die verlorene Produktion im zweiten Halbjahr aufholen. Ob das gelingt, hängt aber davon ab, wie sich die Chipkrise entwickelt.
Nach aktuellen Schätzungen von Experten können rund fünf Millionen Fahrzeuge nicht gebaut werden, weil die nötigen Halbleiter fehlen. VW, BMW, Daimler und andere Hersteller haben die Produktion in verschiedenen Werken unterbrochen. Wie lange die Krise andauern wird, ist noch nicht sicher. Die meisten Hersteller hoffen auf eine Erholung im vierten Quartal. Ganz normalisieren wird sich die Situation in diesem Jahr aber vermutlich nicht mehr. Trotz der Krise haben mehrere Autobauer sehr gute Ergebnisse für das erste Halbjahr 2021 gemeldet.
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