Mit der Umstellung des Erfolgsmodells Macan auf rein elektrischen Antrieb erhöht Porsche seine Fertigungstiefe. Anders als bisher sollen die E-Achsen für die neue Generation, die um das Jahr 2022 vom Band laufen dürfte, im Werk Leipzig selbst produziert und nicht mehr von einem Lieferanten bezogen werden. Laut "Leipziger Volkszeitung" kamen diese bisher von ThyssenKrupp.
"Der Antrieb ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Sportwagen", sagte Porsche-Produktionschef Albrecht Reimold laut Mitteilung. "Und da bei Elektrofahrzeugen die Aggregate in Kombination mit den Achsen gesehen werden müssen, übernehmen wir die Achsenfertigung wieder selbst." Die Integration sei ein zentraler Bestandteil der Marken- und Werksstrategie. Dafür werden rund 100 Stellen geschaffen. Die Achsmontage wird in unmittelbarer Werksnähe angesiedelt.
Damit folgt Porsche einem allgemeinen Trend der Autohersteller, die im Zuge der Elektromobilität Umfänge in die Fertigungen zurückholen, um die Beschäftigung am Standort zu sichern. So will beispielsweise auch Daimler in diesem Jahr entscheiden, ob E-Motoren und E-Achsen in Untertürkheim gefertigt werden, damit die Rückgänge beim Bau von Verbrennungsmotoren am Stammsitz in Stuttgart ausgeglichen werden können.
Der erste rein elektrische sportliche Geländewagen von Porsche wird auf der sogenannten PPE-Architektur (Premium Platform Electric) basieren, die Porsche gemeinsam mit Audi entwickelt hat. Die Achsmontage wird in unmittelbarer Werksnähe angesiedelt. Vor wenigen Wochen hatte Porsche den Grundstein für den Ausbau der Leipziger Fabrik gelegt. Das Unternehmen investiert dafür rund 600 Millionen Euro – unter anderem in einen neuen Karosseriebau. Der Macan mit Verbrennungsmotor soll noch einige Zeit parallel laufen, um auch Märkte mit schlechter Ladeinfrastruktur für E-Autos noch einige Zeit bedienen zu können.
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