Politiker wussten seit 2016 Bescheid

Stefan Wimmelbücker

Die Tests, die deutsche Autobauer mit Affen durchgeführt haben, sorgen auch in der Politik für Aufregung - dabei wussten zumindest einige Politiker schon länger Bescheid.

Montag, 29. Januar 2018, 16.34 Uhr

Stickoxide

Stickstoffoxide, kurz Stickoxide genannt, sind giftige und gesundheitsschädliche Gase mit der chemischen Formel NOx. Sie können unter anderem Atemwege und Augen reizen. Besonders gefährdet sind Menschen, die in der Stadt leben. Auf Dauer kann es zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Störung der Lungenfunktion kommen. Auch auf Tiere, Pflanzen und Böden wirken die Gase schädlich. Stickoxide sind unerwünschte Nebenprodukte in Kfz-Motoren - besonders Diesel - oder beim Verbrennen von Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfällen. Sie tragen unter anderem zur Bildung von Feinstaub bei. Wichtige Verbindungen sind Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). (dpa/swi)

Im Untersuchungsausschuss zum Abgas-Skandal bei Volkswagen sind die Abgas-Tests an Affen, von denen die Öffentlichkeit am Freitag erfahren hat, bereits Thema gewesen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat der Toxikologe Helmut Greim auf der Sitzung am 8. September 2016 über die Tests berichtet. Keiner der anwesenden Politiker habe daran Anstoß genommen.

Für die Union war damals unter anderem deren verkehrspolitischer Sprecher Ulrich Lange dabei, für die SPD deren Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann. Die Grünen wurden von Oliver Krischer vertreten, den Vorsitz hatte der Linken-Politik Herbert Behrens. Lühmann konnte sich dem Bericht zufolge nicht mehr an die Aussage des Sachverständigen erinnern, bezeichnete das Verhalten der Hersteller aber als "amoralisch".

Lesen Sie auch:

Politik reagiert auf Skandal-Abgastests: Merkel und Schmidt verurteilen Tests mit Affen und Menschen

Medienberichte: Auch Menschen wurden Abgastests ausgesetzt

Pötsch, Osterloh, Althusmann: VW-Vertreter verurteilen Schadstofftests an Affen