Die französische Tageszeitung "Le Monde" berichtet über eine neue Idee der französischen Regierung, den angeschlagenen Autobauer PSA zu retten: Peugeot Citroen soll Opel übernehmen und so den Kern einer Truppe in Westeuropa bilden, die dem alles dominierenden VW-Konzern Paroli bieten kann.
Bei der Idee wird es gottlob bleiben. Denn abgesehen von ihrer ungelösten Finanzierung wäre diese Fusion der Sargnagel für beide Autobauer, die um ihre Existenzberechtigung in dahinschmelzenden Märkten kämpfen.
Die Idee zu dem Aufstand stammt eigentlich von Fiat-Chef Sergio Marchionne, der schon vor zwei Jahren ein Gegengewicht zur erdrückenden VW-Macht ins Spiel brachte. Eine glatte Übernahme von Opel durch PSA wird aber aus vielen Gründen nicht stattfinden: Zum einen ist sie für PSA nicht finanzierbar, denn derzeit verbrennen die Franzosen noch monatlich rund 200 Millionen Euro, eine Rückkehr zu schwarzen Zahlen erwartet die Gruppe erst für Anfang 2015.
Darüber hinaus müsste eine Verschmelzung beider Unternehmen zu einer radikalen Eindampfung ihrer Modellpaletten, Massenentlassungen und umfangreichen Werksschließungen führen. Denn das Produktangebot beider Hersteller und ihre Zielgruppen sowie ihre Marktpräsenz ist viel zu ähnlich. Eine klare Differenzierung würde jahrelange Umbauten erfordern.
Zudem würden die Kartellwächter in Europa Bedenken erheben. Auch viele Lieferanten dürften erhebliche Bedenken anmelden und könnten so manche Projekte zu Fall bringen.
Vor allem aber spricht ein Argument gegen eine solche Auto-Fusion zweier Volumenhersteller: Der Opel-Mutterkonzern General Motors will seine europäische Entwicklungsmaschine Opel nicht verkaufen, Know How und Patente nicht abgeben. Das hatte 2009 schon gegen den Verkauf von Opel an Magna und deren russische Verbündete gesprochen. Inzwischen hat sich GM schneller erholt als von allen Beobachtern erwartet. Wenn Opel gerettet werden kann, dann nur noch mit Hilfe der Finanzkraft aus Detroit.