Oberhausen. Im November 2015 wurden in Westeuropa nach vorläufigen Veröffentlichungen der jeweiligen nationalen Automobilverbände circa 1,039 Millionen Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Summe entwickelte sich die Nachfrage besser als erwartet. Nach elf Monaten befindet sie sich um 8,4 Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. Weiterhin liegt in fast allen Ländern eine robuste positive Grunddynamik bei der Neuzulassungsentwicklung vor.
Dennoch liegen die Neuzulassungen der ersten elf Monate um elf Prozent unter dem durchschnittlichen Niveau der vergleichbaren Periode der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007. Trotz der positiven Entwicklung bewegt sich die Pkw-Nachfrage in Westeuropa insgesamt weiterhin auf einem niedrigen Niveau und der Aufholprozess ist in vielen Ländern noch lange nicht abgeschlossen.
Von den fünf großen Märkten erreichte Spanien das stärkste Wachstum mit einem Plus von 25,4 Prozent. Die Verschrottungsprämie, PIVE 8, bescherte wieder einen deutlichen Zuwachs. Dennoch lag der November immer noch um 29 Prozent unter einem durchschnittlichen November-Ergebnis der Jahre 2000 bis 2007. Dies zeigt einerseits das immer noch geringe Niveau des Marktes, andererseits aber auch das vorhandene Potenzial für eine weitere dynamische Erholung. Die ersten elf Monate schlossen mit plus 20,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab.
Italien erreichte im November mit plus 23,6 Prozent das zweitstärkste Wachstum der fünf großen Automobilmärkte. Nach elf Monaten sind hier über 15 Prozent mehr Neuwagen verkauft worden als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Allerdings ist das Niveau, verglichen mit der Vorkrisenperiode, immer noch eins der niedrigsten in Westeuropa: Trotz der positiven Entwicklung lag der November 2015 um 26 Prozent unter einem durchschnittlichen November der Jahre 2000 bis 2007. Auch Italien hat somit, vernünftige Rahmenbedingungen vorausgesetzt, für die nächsten Monate ein enormes Wachstumspotenzial.
In Großbritannien waren die Neuzulassungen nach 43 Monaten positiver Wachstumsraten im Oktober erstmalig um gut ein Prozent zurückgegangen. Im November stiegen sie wieder geringfügig um 3,8 Prozent und erreichten den niedrigsten Zuwachs der fünf großen westeuropäischen Märkte. Dies ist der lange erwartete Beginn einer Normalisierung der in den vergangenen Monaten außergewöhnlich stark gestiegenen Neuzulassungen. Im bisherigen Jahresverlauf stieg die Nachfrage um 6,2 Prozent über die der ersten zehn Monate des Vorjahrs.
Frankreich verzeichnete mit plus 11,3 Prozent ein starkes Ergebnis. Die ersten elf Monate diesen Jahres liegen um etwas mehr als sechs Prozent über denen der Vorjahresperiode und immer noch zehn Prozent unter der vergleichbaren durchschnittlichen Vorkrisenperiode.
Deutschland entwickelte sich mit plus 8,9 Prozent positiver als erwartet. Nach elf Monaten liegen die Neuzulassungen mit plus 5,4 Prozent auf dem prognostizierten Wachstumskurs. Der vergangene Monat verfehlte das durchschnittliche Vorkrisenergebnis lediglich um zwei Prozent.