Stefan Knirsch, der Vorgänger von Mertens, musste seinen Posten Ende September räumen, weil er angeblich schon frühzeitig von der Manipulationssoftware in Audis Dreiliter-Dieselmotoren gewusst hat. Er war nur knapp neun Monate im Amt, das er Anfang des Jahres von Ulrich Hackenberg übernommen hatte, der ebenfalls über den Abgas-Skandal gestolpert war. Hackenberg wiederum war weniger als zwei Jahre zuvor als Ersatz für Wolfgang Dürheimer geholt worden, der nur neun Monate auf dem Posten geblieben war. Dürheimers Vorgänger Michael Dick war 2012 in Rente gegangen.
Mit Mertens, der zuvor nie für den VW-Konzern gearbeitet hat und deshalb nicht in den Skandal verwickelt sein kann, will Audi nun einen Neuanfang schaffen. Gerade bei der Premiummarke, die mit dem Slogan "Vorsprung durch Technik" wirbt, hat die Entwicklung einen besonderen Stellenwert. Audi hat schon länger mehr keine bahnbrechende Neuheit mehr auf den Markt gebracht wie den Allradantrieb quattro oder den TDI-Motor in den 80er Jahren. Die Marke profitiert allerdings von ihrer Zugehörigkeit zum VW-Konzern.
Die Verkaufszahlen von Audi sind in diesem Jahr deutlich hinter denen von Mercedes und BMW zurückgeblieben. (Mit Material von DPA)
Lesen Sie hier das Porträt "Peter Mertens - Ein moderner Car Guy"