Der 48-Jährige war von 2012 bis März 2015 als führender Angestellter in den USA mit Umweltfragen betraut. Das US-Justizministerium wirft ihm eine Beteiligung beim massenhaften Abgasbetrug vor. Ihm wird insbesondere der Versuch vorgeworfen, Abgas-Manipulationen zu vertuschen und Ermittler in die Irre zu führen. Oliver S. ist einer von sechs amtierenden und ehemaligen VW-Managern, die die US-Justiz wegen der Dieselaffäre strafrechtlich belangen will.
Der VW-Manager Anfang Januar während eines Urlaubs in Florida festgenommen worden. Die Justizbehörden in Miami hatten einen Antrag seiner Anwälte abgelehnt, ihn gegen Kaution auf freien Fuß zu setzen. Ihnen war das Risiko zu groß, dass der Mann nach Deutschland flieht, von wo aus er nicht ausgeliefert werden würde.
Insgesamt gibt es elf Anklagepunkte gegen den Mann. Da es laut einem Sprecher des US-Jusitzminsteriums jedoch nicht die üblich ist, bei der Strafbemessung "alle Anklagepunkte zusammenzurechnen", wird das Strafmaß entgegen anders lautenden Berichten nicht bei rein rechnerisch 169 Jahren liegen. Aufgrund der Anklage wegen "Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten", Verstößen gegen Luftreinhaltegesetze und Betrugs bei der Verwendung von Telekommunikationsmitteln könne der VW-Manager möglicherweise zu mehr als zehn Jahren Haft verurteilt werden. Medienberichte, wonach ihm eine lebenslange Haftstrafe droht, bezeichnete der Sprecher als irreführend. (ree)