Berlin. Bereits im Sommer habe die kalifornische Umweltbehörde Carb eine weitere illegale Softwarefunktion bei einem Audi mit V6-Motor entdeckt, berichtet die "Bild am Sonntag". Der Ingolstädter Autobauer habe diese auch für die Manipulation von CO2-Werten bei Dieselautos und Benzinern in Europa verwendet. Dem Bericht zufolge wollte sich ein Audi-Sprecher nicht äußern. Er verwies auf die laufenden Gespräche zum Abgas-Skandal in den USA.
Der"Bild am Sonntag" zufolge können Audi-Modelle mit einem bestimmten Automatik-Getriebe mittels einer sogenannten Lenkwinkel-Erkennung unterscheiden, ob sie auf dem Prüfstand stehen oder auf der Straße fahren. Wird das Lenkrad nach dem Start nicht bewegt, wie auf dem Prüfstand üblich, aktiviere sich ein Schaltprogramm für das Getriebe, das besonders wenig CO2 produziere. Drehe der Fahrer das Lenkrad dagegen um mehr als 15 Grad, deaktiviere sich diese "Aufwärmstrategie", berichtet die Zeitung. Daraufhin laufe das Fahrzeug mit einem anderen Schaltprogramm, welches mehr Kraftstoff verbrauche und mehr CO2 erzeuge. Von dem Lenkrad-Trick betroffen seien leistungsstarke Audi-Modelle, die über das Stufenautomatik-Getriebe mit der internen Bezeichnung AL 551 verfügen.