Für Menschen ist die Führerscheinprüfung obligatorisch, um ein Fahrzeug steuern zu dürfen. Doch wer überwacht, ob ein autonom fahrendes Auto mit seinen zahlreichen Systemen, Kameras und Sensoren alle Verkehrsregeln beherrscht, sich im Straßenverkehr korrekt verhält und mit allen Gepflogenheiten des Individualverkehrs in der Stadt und auf dem Land vertraut ist?
Der US-amerikanische Technologiekonzern Nvidia entwickelt bereits seit 2018 eine digitale Führerscheinprüfung namens Nvidia Drive Sim, die virtuell die Software-Stacks autonomer Fahrfunktionen von OEMs oder Plattform-Anbietern prüfen und zertifizieren soll. Mit der jetzt beginnenden Phase der Freigabe von Fahrzeugen mit Verantwortungsübernahme (ab SAE-Level 3), wie dem Branchenvorreiter Drive Pilot von Mercedes, gewinnt die Technologie des Tech-Riesen neue Bedeutung für die Branche.
„Wir sehen heute, das beim Thema autonomes Fahren alles doch viel schwieriger ist, als wir es uns vorgestellt haben. Ich glaube, es war 2015 oder 2016, als Nissan auf der CES gesagt hat, bis 2020 werden wir vollständig autonome Fahrzeuge haben. Heute wissen wir, es ist anders gekommen.“ Das sagt Danny Shapiro, der bei Nvidia als Vice President Automotive die OEMs und Zulieferer betreut. Nvidias Software Drive Sim basiert auf der Omniverse-Plattform und arbeitet mit einer sogenannten „Neural Reconstruction Engine“, einem KI-Tool, das Daten aus der realen Welt unmittelbar in die virtuelle Testumgebung übersetzt. Das schafft realistische Bedingungen für die virtuellen Prüfungen.