Nur drei Segmente übertreffen das Vorjahresergebnis

Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stagnierten im März gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei den KBA-Segmenten gab es Veränderungen zwischen plus 15 Prozent und minus 15 Prozent.

Das Mini-Segment verlor 13 Prozent, wobei alle wichtigen Modelle Verluste hinnehmen mussten. Segmentführer VW Up büßte 19 Prozent ein, der Hyundai i10 auf Platz zwei verlor 15 Prozent und lag gerade mal fünf Neuzulassungen vor dem Smart Fortwo. Letzteres Modell hat mit 63 Prozent einen außergewöhnlich hohen Privatkundenanteil. Nach drei Monaten liegt dieses Segment knapp sechs Prozent unter seinem Vorjahresergebnis.

Die Kleinwagen kamen auf ein Minus von 7,7 Prozent, liegen nach dem ersten Quartal aber noch knapp oberhalb des Vorjahresergebnisses. Von den volumenstärksten Modellen konnte im März lediglich der Skoda Fabia auf Platz drei das Vorjahresergebnis übertreffen. Segmentführer VW Polo verlor fast neun Prozent, der Opel Corsa mehr als 19 Prozent. Mit zirka 43 Prozent hatte dieses Segment den zweithöchsten Privatkundenanteil. Dieser schwankte bei den Top drei Modellen allerdings deutlich: Der VW Polo kam auf über 60 Prozent, beim Opel Corsa waren es im März weniger als 20 Prozent.

Nach wie vor behauptet sich die Kompaktklasse als stärkstes Segment. Trotz einer Vielzahl neuer Modelle in anderen Segmenten bleiben diese Fahrzeuge auf Wachstumskurs. Der Grund liegt in der hohen Markenvielfalt und den zahlreichen Varianten der verfügbaren Modelle. Im März gehörte dieses Segment zu den drei Fahrzeugklassen, die gegenüber dem Vorjahr zulegen konnten. Segmentführer VW Golf verlor zwar fast fünf Prozent, dies konnte aber durch die Gewinne der nachfolgenden Modelle mehr als kompensiert werden. Auf Platz zwei kam der Audi A3 vor dem Skoda Octavia. Für den erneuerten Opel Astra reicht es vergangenen Monat trotz eines Plus von über 20 Prozent nur für Rang fünf hinter dem BMW Zweier, der 80 Prozent mehr Zulassungen verzeichnete. Das BMW-Modell hatte mit über 42 Prozent den höchsten Privatkundenanteil. Im Gesamtsegment lag dieser bei 32 Prozent.

Das Mittelklassensegment verfehlte das Vorjahresergebnis um 5,6 Prozent. Von den Top drei Modellen konnte sich lediglich der Audi A4 auf Platz drei verbessern und lag nur 16 Neuzulassungen hinter der Mercedes C-Klasse. Segmentführer VW Passat musste einen Rückgang um neun Prozent hinnehmen. Deutliche Unterschiede gab es bei den offiziellen Privatkundenanteilen: Während der Segmentdurchschnitt bei 19 Prozent lag, kam die C-Klasse auf über 28 Prozent, der Passat auf weniger als zehn Prozent.

In der im März stagnierenden Oberklasse haben die deutschen Premium-Marken die absolute Dominanz. Der Audi A6 konnte im März 14,5 Prozent gewinnen und lag vor den Wettbewerbern BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse, die beide das Vorjahresergebnis deutlich verfehlten.

Nach großen Zuwächsen in den vergangenen Monaten musste das Sportwagensegment im März einen Rückgang um mehr als fünf Prozent hinnehmen. Dabei kam der neue Ford Mustang erstmals auf Rang eins und verwies den Porsche 911 und den Audi TT auf die folgenden Plätze. Die Quartalsbilanz für dieses Segment ist mit plus 17 Prozent aber dennoch positiv. Nach drei Monaten führt der Audi TT dieses Segment an, der Ford Mustang hat sich aufgrund des guten März-Ergebnisses vor den Porsche 911 auf Platz zwei geschoben. Auffällig sind auch hier die großen Unterschiede im Privatkundenanteil: Im Gesamtsegment lag dieser im ersten Quartal bei knapp 36 Prozent, der Audi TT erreichte weniger als 20 Prozent, der Ford Mustang kam auf fast 70 Prozent.

Die Vans insgesamt verfehlten ihr Vorjahresergebnis um knapp 16 Prozent. Dabei verloren die Minivans über 23 Prozent während die Großraum-Vans um gut acht Prozent zurückgingen. Zusammen kommen sie nach dem ersten Quartal auf 7,4 Prozent Marktanteil. Noch bis Mitte 2014 lag ihr Marktanteil im zweistelligen Bereich.

Wie fast jeden Monat stehen die SUVs auch diesmal an erster Stelle was die Segmententwicklung angeht. Sowohl im März (plus 18,1 Prozent) als auch im ersten Quartal (plus 23,6 Prozent) stellten diese Fahrzeuge das am stärksten wachsende Segment. Ihr Marktanteil liegt inzwischen bei über zwölf Prozent. Die Top-drei-Modelle sowohl im März als auch im ersten Quartal sind der Ford Kuga, der Nissan Qashqai und der Opel Mokka. Die Abstände dieser drei Modelle sind allerdings so gering, dass ein Wechsel in der Reihenfolge jederzeit möglich ist. Der Erfolg dieser Fahrzeuge spiegelt sich auch im höchsten offiziellen Privatkundenanteil aller KBA-Segmente wider. Sie werden in relativ geringer Stückzahl über den Vertriebsweg der "jungen Gebrauchten" an den Privatkunden gebracht.

Auch die größeren Geländewagen konnten im März ein deutliches Wachstum von fast neun Prozent verbuchen. Der eindeutige Segmentführer VW Tiguan kam auf ein Plus von 8,7 Prozent und war neben dem Beetle das einzige VW-Modell, das sein Vorjahresergebnis übertreffen konnte. Die Plätze zwei und drei belegten die Audi-Modelle Q3 (plus 9,4 Prozent) und Q5 mit plus fünf Prozent. Auch nach drei Monaten steht dieses Segment mit plus 15 Prozent äußerst erfolgreich da.

Im März stagnierte der Gesamtmarkt, die Neuzulassungen von Diesel-Pkw gingen leicht um 0,7 Prozent zurück und lagen bei einem Marktanteil von 47 Prozent. Auch nach drei Monaten steht dem Gesamtmarktwachstum von 4,5 Prozent ein Zuwachs bei den Diesel-Pkw von etwas über zwei Prozent gegenüber.

Von den volumenstärksten Dieselanbietern konnten sich lediglich bei Ford die Dieselzulassungen besser entwickeln als die der gesamten Marke.

Den höchsten Diesel-Anteil im März wies BMW mit 66 Prozent auf, gefolgt von Audi (64 Prozent), Mercedes (58 Prozent), VW (51 Prozent) und Ford (48 Prozent). Der Dieselanteil bei Opel fiel mit 26 Prozent unterdurchschnittlich aus. Zum Vergleich: Der Dieselanteil bei Porsche lag bei 30 Prozent.