Paris. Nissans erstes Elektroauto Leaf ("Das Blatt"), das seit Dezember in den USA und in Japan ausgeliefert wird und Anfang 2012 auch in Deutschland auf den Markt kommen wird, trifft im japanischen Heimatmarkt bislang nur auf ein verhaltenes Käuferecho. Dennoch will Nissan den Leaf ab Ende 2012 nicht mehr nur im japanischen Werk Oppama bauen, sondern auch im britischen Werk Sunderland und die Kapazitäten auf dann gut 100.000 Einheiten mehr als verdoppeln.
In Japan seien seit Dezember 60 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert worden, sagte Nissans Produktplanungs-Chef Pierre Loing der Automobilwoche am Rande der Verleihung des "Car-of-the-Year"-Preises an den Leaf in Paris. Die Zahl der Vorbestellungen habe bei 6000 gelegen. In vier europäischen Ländern hätten bislang 1500 Kunden den Leaf vorbestellt und dafür immerhin rund 500 Euro bezahlt. Das meiste Echo habe der Leaf bislang in den USA auf sich gezogen: Dort hätten schon 20.000 potenzielle Kunden eine Vorbestellung abgegeben. "Wegen der großen Nachfrage in den USA und den absehbaren Lieferengpässen haben wir dort die Annahme von Vorbestellungen abgebrochen," so Loing.
Nissan bietet den Leaf vorerst nur in den Ländern an, die einen staatlichen Anreiz zum Kauf von Elektroautos oder emissionsarmen Autos zahlen. In Europa ist der Elektro-Nissan seit Dezember in Portugal erhältlich. Ab Februar ist der Leaf dann auch in Irland erhältlich und ab April in Großbritannien. Im Verlauf des Sommer kommen dann Frankreich, Belgien, Spanien und die meisten nordischen Länder hinzu. In Deutschland, Griechenland und einigen osteuropäischen Ländern soll der Vertrieb noch Ende diesen Jahres starten, realistisch werden die ersten Leafs aber wohl erst Anfang 2012 auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.