Nissan will Händlermarge deutlich steigern

Brühl. Nissan hat einen Lauf. 2015 legte der Pkw-Absatz in Deutschland um 11,7 Prozent zu auf knapp 70.000 Neuzulassungen, der Gesamtmarkt wuchs nur um 5,6 Prozent. Dies kam auch den Händlern zugute, wie Nissan jetzt mitteilte: Die durchschnittliche Umsatzrendite der Händler stieg auf 2,3 Prozent nach 1,5 Prozent im Vorjahr.

"Unser Ziel bei der Händlermarge für 2015 waren 2,0 Prozent, jetzt liegen wir noch etwas darüber", sagt Deutschlandchef Thomas Hausch im Gespräch mit der Automobilwoche. Für das laufende Jahr hat er sich für die 442 Vertragspartner eine durchschnittliche Marge von 2,5 Prozent vorgenommen. "Nur mit profitabel arbeitenden Händlern können wir unsere Wachstumsziele in Deutschland verwirklichen", betont Hausch.

Im laufenden Jahr will Hausch auch endlich einen Schlussstrich unter die jahrelange Suche nach Partnern für offene Standorte ziehen. "2016 wollen wir 33 open points schließen und wir sind auf bestem Wege, dieses Ziel zu erreichen," so Hausch. Würde dieses Ziel erreicht, wären nur noch sieben Standorte unbesetzt.

Zur Profitabilität im Handel trage wesentlich auch ein effizientes Gebrauchtwagengeschäft bei, so Hausch. "Wir hatten im deutschen Nissan-Netz zuletzt ein Verhältnis von 0,6 Gebrauchte auf 1,0 Neuzulassungen - das wollen wir ändern auf eins zu eins," so Hausch. Vor Vorteil sei auch die Entwicklung bei der Finanzierung der Herstellerbank Renaul Nissan. "Da hatten wir 2012 und 2013 nicht die besten Konditionen, doch das hat sich schon stark verbessert und wird sich weiter verbessern," verspricht Hausch.

Das seit Herbst 2015 umgesetzte "Kundenversprechen", zu dem unter anderem die kostenlose Bereitstellung eines Ersatzfahrzeuges im Servicefall gehört, treibe dem Handel deutlich mehr Neukunden zu, so Hausch. Mittlerweile würden sich nach anfänglicher Zurückhaltung 76 Prozent aller Nissan-Partner an dieser Kundenzufriedenheitsaktion beteiligen. "Einige Händler sahen den Werkstatt-Ersatzwagen anfangs als Problem, aber das stellen wir jetzt so gut wie nicht mehr fest. Der Erfolg beim Kunden ist unbestreitbar."

Im neuen Fiskaljahr 2016/17, das Ende März begann, kann Hausch nach eigenen Angaben auf ein um 40 Prozent erhöhtes Marketingbudget zurückgreifen. "Das wird uns ganz gewiss weiter voranbringen zusammen mit dem Championsleague-Engagement von Nissan", hofft der Automanager.

2016 bringt Nissan unter anderem den facegelifteten Leaf, den neuen Navarra-Pickup und zum Jahresende den wichtigen neuen Micra auf den Markt. Zudem werden für mehrere Modelle neue Motoren und Getriebe angeboten. "Mit unserem Wachstumsplan liegen wir voll im Plan. ," ist Hausch optimistisch.