Erst das Drama um falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten bei Kobe Steel - nun erschüttert ein weiterer Qualitätsskandal die japanische Industrie. Nissan hatte in den vergangenen drei Jahren nicht autorisierte Inspektoren zur Endabnahme von Fahrzeugen eingesetzt. Deshalb hatte der Hersteller kürzlich den Rückruf von mehr als 1,2 Millionen Autos in Japan angekündigt.
Nun muss die Produktion den sechs Werken des Herstellers in Japan gestoppt werden, weil bei Untersuchungen erneut Mängel bei der Endkontrolle festgestellt worden seien. Nissan-Chef Hiroto Saikawa sagte, es werde mindestens zwei Wochen dauern, um den Problemen auf den Grund zu gehen und die Abläufe zu verbessern. Rund 34.000 Fahrzeuge sollen einer erneuten Schlusskontrolle unterzogen werden. Unter anderem soll nun mehr Personal eingesetzt werden. Nissan betonte, dass die produzierten Autos sicher seien.
Fahrzeuge, die in den Export gehen, sind von dem Skandal nicht betroffen. Für sie gelten andere Prozesse bei der Endabnahme. Dennoch wird auch Partner Renault von den Vorkommnissen in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktie des französischen Herstellers fielen am Donnerstag um bis zu drei Prozent.
Die Folgekosten für Nissan und Renault sind derzeit noch nicht absehbar. Allein für den Rückruf muss Nissan bereits 222 Millionen US-Dollar einrechnen. (ree)
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