Ningbo Jifeng besitzt nun über die JAP Capital Holding exakt 25,51 Prozent der Anteile an der Grammer AG und ist damit größter Aktionär des Unternehmens. Mit einem Anteil von mehr als 25 Prozent kann der chinesische Investor den Großaktionär Hastor in Schach halten, der bei Kunden und Vorstand von Grammer gleichermaßen unbeliebt ist. Hastor hält aktuell rund 20 Prozent der Anteile an Grammer.
Hastor hatte im Frühjahr versucht, die Mehrheit bei Grammer zu übernehmen und den Vorstand abzusetzen. Das Unternehmen wehrte sich jedoch erfolgreich und holte Ningbo Jifeng als Gegengewicht an Bord. Die Vorbehalte gegen Hastor resultieren aus einem Streit mit VW im Sommer 2016, als die Hastor-Tochter Prevent im Streit mit VW die Produktion im Werk Emden lahmgelegt hat.
Allein die Tatsache, dass Hastor Großaktionär wurde, wirkte sich Grammer zufolge schon negativ aus: Das Unternehmen musste seine Ziele für die operative Marge kassieren und verwies zur Begründung auf nicht erteilte Aufträge infolge des Streits mit seinem Großaktionär. Reuters zufolge hat Mercedes Grammer einen erwarteten Großauftrag für Kopfstützen und Armlehnen für die C-Klasse entzogen. (ree)
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