Nikolai Setzer, der bisherige Chef der Automotive-Sparte von Continental, übernimmt die Führung des Gesamtkonzerns. Der 49-Jährige folgt im Dezember auf Elmar Degenhart (61), der auf eigenen Wunsch Ende November ausscheidet. Er stand mehr als elf Jahre an der Spitze. Die Kontrolleure beriefen Setzer bis zum März 2024, die Position als Leiter der Autozuliefer-Kernsparte soll er behalten.
Das Unternehmen kämpft derzeit mit mehreren Problemen: Aufgrund der Corona-Krise ist der Absatz eingebrochen, zudem kämpft Conti wie die gesamte Branche mit dem Umbruch hin zu E-Mobilität und vernetztem Fahren. Viele Komponenten für konventionelle Verbrenner werden bei E-Autos nicht mehr benötigt. Rund 30.000 Arbeitsplätze weltweit seien "von Veränderungen betroffen", heißt es bei Conti – das heißt, sie könnten verändert, verlagert, oder gestrichen werden. Das sorgt für Unruhe in der Belegschaft. Hinzu kommt die Schließung der Reifenproduktion in Aachen, die in den vergangenen Wochen für Aufregung sorgte.
Konzernbetriebsratschef Hasan Allak und Vize Lorenz Pfau wünschten Setzer alles Gute. Sie machten jedoch auch klar: "Die Belegschaft erwartet von ihm und seinem Vorstandsteam eine fundierte Strategie mit verlässlichen Perspektiven auch für Deutschland."