Hinzu kommt eine verunsicherte Belegschaft. Noch immer ist der Abgas-Skandal nicht restlos aufgeklärt. An der Spitze der Entwicklungsabteilung gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Wechsel, Projekte wurden angeschoben und wieder gestoppt. Der aktuelle A4 läuft nicht so gut wie erhofft, weil er sich sich kaum von seinem Vorgänger unterscheidet. Schot hat bereits ein Sparprogramm eingeleitet und will die Produktionskapazität in den deutschen Werken Ingolstadt und Neckarsulm, wo hauptsächlich Limousinen und Kombis gebaut werden, deutlich senken. Wie alle Hersteller stellt Audi seine Modellpalette auf Elektroantrieb um – was das für die Arbeitsplätze bedeutet, ist noch nicht sicher. Momentan gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2025, die der Betriebsrat gern verlängern würde.
Noch mehr schmerzt es die Chefs in Wolfsburg, dass Audi den Claim "Vorsprung durch Technik" schon länger nicht mehr einlöst und unter anderem erst Jahre nach Tesla das erste Elektroauto auf den Markt gebracht hat. Der E-Tron konkurriert mit dem EQC von Mercedes-Benz. Mit technischen Innovationen ist die Marke, die ihren Ruf dem TDI-Motor, der Aluminium-Karosserie oder dem permanenten Allradantrieb Quattro verdankt, schon länger nicht mehr aufgefallen. Das zu ändern, soll Duesmanns wichtigsten Aufgabe werden.
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Aus dem Datencenter:
Marktanteile von Audi 1998 bis 2018