Der Opel Insignia ist Geschichte und der Ford Mondeo nur noch eine ferne Erinnerung, doch der VW Passat fährt munter weiter. Und während sich die bürgerliche Konkurrenz längst aus der gehobenen Mittelklasse verabschiedet hat, bringt Wolfsburg jetzt sogar noch einmal eine neue Generation des niedersächsischen Flaggschiffs ins Rennen: Nach acht Auflagen und über 30 Millionen Exemplaren steht ab sofort zu Preisen ab 39.995 Euro der nächste Passat bei den Händlern und lässt sich auch vom Debüt eines ID.7 samt des ersten elektrischen VW-Kombis nicht beirren. Im Gegenteil probt er sogar den Aufstand: Weil die alten Wettbewerber weggebrochen sind, nimmt er sich jetzt die Premium-Modelle aus dem deutschen Süden vor.
Dabei tragen die Niedersachsen der Beständigkeit des Biedermanns Rechnung, verkneifen sich jede Experimentierfreude und setzen lieber auf Bewährtes als bemüht Modernes: Ja, wir haben verstanden, lautet die Botschaft an all die verärgerten Golf- und ID.3-Fahrer der letzten Jahre, und mit Blick auf den neuen Passat schicken sie trotzig ein "und jetzt glaubt uns bitte, dass wir es noch immer können" hinterher.
Wobei das mit dem Wir so eine Sache ist. Denn diesmal hat Skoda die Entwicklungshoheit für das VW-Flaggschiff, gibt mit dem Superb den Ton an und holt den Dauerbrenner von Emden aufs gemeinsame Band nach Bratislava. Doch an seinem Wesen als geräumiger Dauerläufer für Familien und für Firmenkunden ändert sich dadurch nichts.