San Francisco. In der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei VW-Dieselfahrzeugen gerät der Zulieferer Bosch in den USA weiter unter Druck. In dem laufenden Zivilverfahren haben US-Anwälte mit einer Eingabe bei Gericht die Vorwürfe nun konkretisiert. Demnach habe Bosch bereits in den späten 90er-Jahren eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der von VW verwendeten Betrugssoftware gespielt. "Bosch war aktiver Teilnehmer in einer massiven, jahrzehntelangen Verschwörung mit VW", heißt es in dem beim zuständigen Bezirksgericht in San Francisco eingereichten Dokument. Bosch habe auch bei der systematischen Täuschung der US-Behörden über die wahre Funktion dieser Abschaltvorrichtung mitgewirkt.
Konkrete Beweise für diese Anschuldigungen fehlen allerdings. Viele Dokumente seien nicht für die Öffentlichkeit einsehbar, weil sie vom VW-Konzern als vertraulich eingestuft worden sind, sagten die Anwälte. Sie enthielten etwa Aufnahmen von Gesprächen zwischen Bosch, VW und den US-Behörden. Eine E-Mail aus dem Jahr 2011 etwa zeige "ein tiefes Verständnis von Bosch darüber, was erlaubt sei und was nicht und wie Bosch VW unterstützt hat, um die Zustimmung zu erhalten". Bosch habe von den Täuschungen selbst profitiert, heißt es in dem Schriftsatz.